Move it! Das Logistikstudium & aktuelle Entwicklungen der Logistik - mit Prof. Dr. Michael Krupp von der TH Augsburg

Shownotes

Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von transport logistic hörbar. Unser heutiger Gast Prof. Dr. Michael Krupp von der Technischen Hochschule Augsburg gewährt uns faszinierende Einblicke in seine Arbeit und seine Rolle an der Hochschule, wo er sich mit Logistik und Supply Chain Management beschäftigt. Gemeinsam diskutieren wir die Herausforderungen und Chancen in der Logistikausbildung, insbesondere in Zeiten der Digitalisierung und des Fachkräftemangels. Dabei beleuchten wir auch die Bedeutung der Zusammenarbeit von Studierenden mit Unternehmen und die Integration neuer Technologien wie KI in die Logistik. Freuen Sie sich auf einen informativen Austausch über die Zukunft der Logistik und ihre Ausbildung. Viel Spaß beim Zuhören!

Webseite der transport logistic: www.transportlogistic.de

Air Cargo Europe: www.aircargoeurope.com

Die transport logistic auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/transport-logistic-exhibitions

Das Programm der transport logistic: https://transportlogistic.de/de/messe/programm

Tickets für die transport logistic: https://transportlogistic.de/de/messe/tickets

Webseite der TH Augsburg: https://www.tha.de

Dr. Michael Krupp: https://www.tha.de/Wirtschaft/Michael-Krupp

Die transport logistic auf Instagram: https://www.instagram.com/transport.logistic.exhibitions

Die transport logistic auf Facebook: https://www.facebook.com/share/1894BJHZ5v

Bei Fragen und Anregungen kontaktiert uns gerne über unsere Social Media Kanäle.

Transkript anzeigen

00:00:00: Willkommen bei Transportlogistik hörbar, dem Podcast der Transportlogistik.

00:00:09: Um die Vorfreude auf die Messe zu steigern, nehmen wir sie mit hinter die Kulissen.

00:00:13: Hier erhalten sie spannende Einblicke und faszinierende Geschichten rund um die Leitmesse

00:00:18: der globalen Logistik. Wir führen Gespräche mit Experten und reden nicht nur über die Messe,

00:00:23: sondern auch darüber, was unsere Branche sonst so rund um das Mega-Event bewegt.

00:00:28: Viel Spaß beim Zuhören!

00:00:30: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Transportlogistik Podcasts. Heute haben wir

00:00:40: zu Gast Professor Michael Krupp von der Technischen Hochschule Augsburg. Hallo Michael, herzlich willkommen.

00:00:45: Magst du dich mal kurz den Hörern und Hörerinnen vorstellen und was deine Aufgaben in Augsburg

00:00:51: denn sind? Ja, hallo. Schönen Dank erstmal für die Einladung und sehr gerne natürlich. Mein Name

00:00:56: ist Michael Krupp, bin seit 2010 Professor in der Technischen Hochschule Augsburg, leere dort

00:01:03: Logistik und Supply Chain Management und quasi als Nebenjob habe ich noch eine Forschungsgruppe

00:01:09: gegründet mit zwei Kollegen zusammen, die sich mit, ja wir nennen es optimierte Wertschöpfung,

00:01:14: also mit logistischen Themen, Prozessoptimierung ganz allgemein beschäftigt und das eben auch

00:01:20: schon seit 2011, also direkt nach meiner Berufung. Die THObs nennt sich das richtig?

00:01:26: THObs. Und welche Ziele verfolgt ihr mit der Forschungsgruppe? Gibt es irgendwelche

00:01:31: bestimmten Projekte, die du uns dabei spielhaft mal vorstellen kannst oder was du sagen kannst?

00:01:35: Also wir machen öffentlich geförderte Projekte, richten uns aber eigentlich hauptsächlich an

00:01:40: Unternehmen und machen Auftragsforschung im Sinne von Prozessoptimierung, Lösungen für

00:01:47: Materialflussthemen, sowohl technischer Natur als auch, ja ich nenne es immer ganz gerne,

00:01:53: so eine soziotechnische Systeme versuchen wir zu optimieren, also Systeme, wo Menschen mit

00:01:58: Technologie zusammenarbeiten müssen, das sind so unsere Kernthemen und natürlich muss man

00:02:04: momentan sich auch mit dem Thema KI, also künstliche Intelligenz in Logistik, Supply Chain Management

00:02:09: beschäftigen, da muss ich aber ehrlicherweise sagen, es ist vor allem noch ein öffentlich

00:02:13: gefördertes Thema. Wenn ihr diese Unternehmensprojekte macht, arbeitet ihr dann mit Studierenden

00:02:19: zusammen, die dann die Unternehmen reingehen, ist das dann so dieser Praxisbezug, den ihr

00:02:24: da bekommen oder hast du Berater und weitere Professoren im Netzwerk, mit denen ihr dann

00:02:29: sowas bearbeitet? Im Grunde beides, wir machen sowohl wirklich professionell mit wissenschaftlich

00:02:35: Mitarbeitern im Grunde wie eine Beratung, dass wir Projekte abwickeln, allerdings immer

00:02:40: mit so einem kleinen Forschungsansatz, also dass wir neue Lösungen finden, da sind nicht

00:02:45: zwangsläufig Studierende dabei. Sobald Studierende dabei sind, sprechen wir vom Korrikularenprojekten,

00:02:52: also Projekte, die im Studienkorrikulum auch auftauchen und da haben wir dann in der Regel

00:02:58: eine Projektgruppe dabei, die sich in mehrere Teams aufteilt und dann Einzelfragen bearbeitet.

00:03:03: Die kriegen dann aber auch eine Note, das ist in der Regel an sich nicht bezahlt und ist

00:03:10: dann vor allem eben eine Kooperation mit den Unternehmen, wo wir aber durchaus ernstzunehmende

00:03:14: Fragen beantworten. Also machen wir das relativ regelmäßig mit mehreren Unternehmen auch schon

00:03:18: hier in der Region um Augsburg und da sind dann wirklich also Bachelor Studierende, vor allem

00:03:25: in dem Kontext, den ich gerade gesagt habe. Gibt es auf Masterniveau auch, da läuft es dann ein

00:03:30: bisschen anders ab, die Teams sind kleiner und so weiter, die Fragestellungen werden auch schwerer,

00:03:33: aber ja im Grunde genommen sowohl die professionelle Schiene mit bezahlte Forschung als Auftragsforschung

00:03:41: und eben Korrekular mit Studierenden. Unsere Hörerinnen und Hörer haben wahrscheinlich schon

00:03:47: mitbekommen, wir wollen heute ein bisschen überall Ausbildung der Logistik reden, auch was wir im

00:03:53: Kontext der Transportlogistik da vielleicht machen können, um Sichtbarkeit zu erzeugen,

00:03:57: vielleicht mal einfach so ab, auch an dich die Frage, eine schöne Erinnerung an die

00:04:03: Transportlogistik in den vergangenen Jahren, was kommt dir da so in den Sinn, wenn du an die Messe

00:04:06: denkst? Mein persönliches Highlight, das hängt ja auch noch irgendwo, wir haben ja mal mitgemacht,

00:04:12: 2019 war das und da waren wir mit einer Studierendengruppe auf der Messe, haben uns bei einem

00:04:20: Synkerton beteiligt, in dem Synkerton ging es damals darum, neue Ideen zu entwickeln, ganz die

00:04:27: durften alles denken auf der Messe, sich Ideen sammeln und die dann ausführen, haben es in mehrere

00:04:32: Teamskele angetreten, wir hatten zu dem Zeitpunkt auch noch Erasmus-Studierende da, es war noch

00:04:37: eine sehr internationale Gruppe, es waren Studierende von anderen Hochschulen auch da, es war auch ein

00:04:43: Gastprofessor aus Ackern aus den USA dabei, das war tatsächlich super, es hat so riesen Spaß gemacht

00:04:50: und das Züpfelchen auf dem I dann am Schluss war auch noch, dass die Gruppe aus der Hochschule

00:04:56: Augsburg gewonnen hat und um es zu Ende zu erzählen, daraus ist sogar eine Gründung entstanden, also die

00:05:02: Idee ist mittlerweile deutlich weiterentwickelt, man erkennt noch so die Wurzeln der Idee, wenn man

00:05:09: denn möchte, aber das Unternehmen Aluko gibt es, das läuft auch und das ist damals aus dieser

00:05:14: Initiative entstanden, wenn auch mittlerweile die sich ein bisschen davon entfernt haben, was

00:05:19: damals an Ideen standen ist, das war für mich so ein Highlight der Transportlogistik, weil sich

00:05:24: da ja auch die Messe in Richtung der Studierendenschaft der Hochschulen geöffnet hat und wirklich

00:05:29: greifbar wurde für die Studierende. Ja, das war in der Tat ein ganz spannendes Projekt oder tolle

00:05:34: Tage, als sie stieren, da über die Messe gelaufen sind, ich kann mich da auch noch sehr gut daran

00:05:38: erinnern. Also ein bisschen das Studium der Logistik betrachtet, hat sich das aus seiner

00:05:44: Perspektive in den vergangenen Jahren dann vielleicht auch 2019 und über Corona und so

00:05:49: weit dahin weg verändert, wie siehst du das Supply Chain Management Studium, die Ausbildung heute?

00:05:55: Also die Hochschulen haben tatsächlich so eine sehr starke Veränderung durchgemacht,

00:06:01: weil die Corona Jahre ja geprägt waren von Distanzunterricht und sich dadurch die

00:06:04: Studierenden verändert haben. Für die Inhalte in der Logistik muss ich sagen, so wahnsinnig

00:06:10: gravierend ist es erst mal nicht, dafür muss man aber auch immer wissen, wir bilden ja vor allem

00:06:16: grundständige Bachelor Studierende aus und denen muss man erstmal beibringen, was ist eigentlich

00:06:22: Logistik, welche Fragestellungen haben Unternehmen, welche Aufgabe fallen der Logistik zu, was macht

00:06:28: eigentlich der Einkauf, was macht Produktionslogistik, was macht Distribution und die Fragestellungen

00:06:32: sind eigentlich über die letzten Jahrzehnte relativ gleichgeblieben. Um erstmal grundsätzlich

00:06:38: zu verstehen, was um was geht es eigentlich? Das Verständnis brauchen die Studierenden,

00:06:42: um dann auch Lösungsansätze zu verstehen. Ich muss erst mal das Problem verstanden haben,

00:06:46: um dann zu verstehen, welche Lösungsansätze greifen und die sind aber anders. Also das heißt,

00:06:51: diese Basis, die muss ich erstmal legen, das dauert auch recht lang. Also das passiert in

00:06:56: dem, wir nennen es Orientierungsstudienphase, also erstens, beiden Semester, erstens drei Semester

00:07:01: und wenn die dann in die Vertiefung kommen, dann wissen sie schon ein bisschen mehr und dann geht es

00:07:06: in Richtung Lösungsansätze und da sind natürlich, ich habe vorhin schon sehr zu technisches System

00:07:11: gesagt, da haben wir mittlerweile ganz andere Möglichkeiten auch, also technologischer Natur

00:07:18: und auch die Grundlösungsansätze, Lean Management, Prozessoptimierung, Vermeidung von Verschwendung,

00:07:24: Kundenorientierung, die Dinge bleiben gleich, die Werkzeuge, die ich dann aber zum Einsatz

00:07:29: bringt, die sind ein bisschen anders und die machen wir dann tatsächlich mit Praxisbezug,

00:07:33: wenn es denn gelingt, eben auch mit Unternehmen zusammen und da hat sich dann schon geändert.

00:07:37: Aber wir treffen natürlich auch auf den Studierenden schafft, die das auch erwartet. Also das sind,

00:07:41: früher hat man dazu gesagt, die DigitalTanatives, ich mag den Begriff nicht so richtig gerne,

00:07:45: aber für die ist es total selbstverständlich, dass Dinge in Apps laufen, wie digital kommuniziert

00:07:52: wird, auch außerhalb von irgendwelchen Emails, also und diese Dinge kommen ja auch im Einsatz,

00:07:57: das sehen wir in der Praxis und Studierende würden sich eher wundern, wenn wir das nicht zum Thema

00:08:02: hätten, aber das haben wir zum Thema. Also solche Sachen besprechen wir und idealerweise natürlich

00:08:07: mit, ja das ist ja das Alleinstellungsmerkmale einer Hochschule verangewandten Wissenschaftler,

00:08:12: also sehr starker Praxisbezug, immer irgendwie mit Unternehmen, Projekten, dass die halt auch

00:08:17: sehen, dass wir nicht nur über theoretische Dinge sprechen. Das heißt auch, dass miteinander

00:08:22: zwischen Studierenden und Professoren hat sich geändert, das ist nicht mehr die klassische

00:08:26: Sprechstunde, sondern ihr müsst auch auf anderen Kanälen erreichbar sein und interagieren

00:08:31: und miteinander kommunizieren. Also die klassische Vorlesung, wie ich es ja auch noch ganz am

00:08:37: Anfang meine Studiums hatte, ja der 500 Leute ist jetzt zum Hörsaal, der Prof kommt rein,

00:08:41: schlägt sein Buch auf und liest im wahrsten Sinne des Wortes vor, kommentiert vielleicht

00:08:46: noch und erklärt und dann schlägt das Buch zu und geht wieder, die Zeiten sind vorbei.

00:08:52: Die gab es auch seitdem ich an der Hochschule bin, gab es die an der Hochschule verangewandte

00:08:56: Wissenschaften überhaupt nicht mehr. Was es schon gibt, es sind Großveranstaltungen,

00:09:00: Grundstudium, wo man diese Basics lehrt und spätestens in den späteren Semestern, wenn

00:09:06: man in der Vertiefung unterwegs ist, und sprechen wir auch über Studierenden Gruppen

00:09:09: von maximal 30 Studierende, die in Teams arbeiten, die direkt auf mich zukommen, die außerhalb

00:09:17: der Vorlesungsteitsumtermine vereinbaren und konkrete Fragen beantworten wollen, die eher

00:09:24: präsentieren und geleitet werden, Projekte zu machen. Das ist anders als ich das noch

00:09:30: gewohnt war an der Uni und das hat sich aber grundsätzlich geändert. Also diese Projekte

00:09:36: gab es damals schon zwar aber was Besonderes, mittlerweile ist das eigentlich die Regel

00:09:40: der Standard. Wenn ich an mein Studium zurückdenke, war

00:09:44: Logistik eher gefühlt noch ein Exot. Heute sehen wir wahnsinnig viele positiv gesehen,

00:09:51: einfach sehr viele Lehrstühle an Universitäten, an Hochschulen. Wie siehst du da so die

00:09:58: Entwicklung, ist Logistik insgesamt tatsächlich attraktiver geworden, wird das mir nachgefragt

00:10:03: oder ist eher der Druck seitens der Industrie, wir brauchen mehr ausgebildete Logistiker

00:10:10: von Hochschulen, Universitäten und vielleicht dann auch nachgeschoben, wie sie so den Unterschied

00:10:16: zwischen der Ausbildung an Universitäten und Hochschulen in der Logistik.

00:10:20: Ja, also die Hochschulen haben das Alleinstellungsmerkmal des Praxisbezugs, ich möchte es den

00:10:27: Uni-Kollegen nicht absprechen, dass sie nicht auch Praxisbezug haben, aber bei uns ist

00:10:30: er deutlich ausgeprägter. Einfalls Beispiel, um es für mich zu beantworten, man kann

00:10:37: bei mir in meinem Umfeld Logistik nicht studieren, ohne nicht ein Unternehmen das Logistik macht,

00:10:43: mit logistischen Fragestellungen von innen gesehen zu haben. Das geht nicht, kann man

00:10:47: nicht umschiffen. Und in der Regel haben die Studierenden auch mit einer praktischen

00:10:51: Fragestellung aus der Logistik zu tun und es zieht sich durch bis zu den Abschlussarbeiten

00:10:57: die sind die allermeisten haben eine direkten Praxisbezug praktische Fragestellung. Das

00:11:02: ist unser Alleinstellungsmerkmal, da würde ich sagen findet man am ehesten einen Unterschied

00:11:07: zur Uni. Die Uni ist an der Stelle etwas mehr methodenorientiert, stärker auf mathematische

00:11:16: Lösungsansätze, gilt vor allem für die Logistik so wie ich sie leere. Da würde ich

00:11:21: diesen Unterschied klar sehen. Dieses Thema Tools, Werkzeuge etc. kommt bei uns recht

00:11:26: spät, weil wie ich vorhin schon gesagt habe bei unserem Mittelpunkt steht erstmal die

00:11:30: Herausforderungen auch vom Mittelständlern im logistischen Bereich verstanden zu haben,

00:11:35: um dann mit Lösungsansätzen darauf losgehen zu können und in Richtung Lösungen arbeiten

00:11:41: zu können. Also dieses erstmal das Verstehen, dieses Systematik, Logistik, das System ist

00:11:45: ja komplex genug. Zu deiner Frage, wie hat sich das verändert, wie sind die Fragestellungen

00:11:51: von außen? Also Logistik freut sich nach wie vor einer sehr hohen Beliebtheit. Es sind

00:11:57: regelmäßig ausgebucht was die Vertiefung angeht. Also wir haben ausreichend Studierende, die

00:12:02: sich dafür entscheiden. Die Entwicklung sehe ich allerdings gar nicht kritisch, sondern

00:12:08: die Logistik entwickelt sich so ein bisschen weg von diesen, wie wir es mal hatten, Logistik,

00:12:14: Transport, Logistik, Transport, Umschlag, Lager, Supply Chain Management. Das ist alles

00:12:18: noch da, das gibt es noch. Aber die Studiengänge an den Universitäten entwickeln sich weiter

00:12:23: in Richtung Digitalisierung. Die dominiert sehr stark auch die logistischen Prozesse.

00:12:27: Das heißt, ich denke, wir werden alle noch erleben, dass das Thema Logistik ein Subthema

00:12:32: von Professuren und Lehrstühlen sein wird, wo nicht mehr Logistik drauf steht, aber

00:12:39: dann Logistik gemacht wird und sowas wie Digital Business und Produktionsoptimierung

00:12:44: oder so. Also diese Supply Chain Management Lehrstühle weiß ich nicht, ob es die dauerhaft

00:12:51: noch geben wird, weil das eben eher in diesem digitalen Bereich aufgeht. Für die Hochschulen,

00:12:56: weil die Praxis das immer noch nachfragt, denke ich, wird es Logistik noch relativ lang

00:13:01: geben. Wir werden noch eine Generation Supply Chain Manager berufen mit dem klaren Fokus

00:13:07: auf Digitalisierung in dem Bereich. Welche Herausforderungen bringen denn die

00:13:11: Integrationsneuer Technologien, du hast auch schon gesagt, wie KI oder Automatisierung

00:13:15: in die Ausbildung mit ein oder mit sich? Also zunächst mal so, dass es wird ja sehr

00:13:22: technisch. In allen Bereichen, die Logik der Digitalisierung ist, Prozesse werden technisch,

00:13:27: kriegen technische Komponente, haben sie eigentlich heute schon, aber die Komponente wird immer

00:13:31: größer. Das ist tatsächlich für die gesamte Logistik eine Herausforderung, weil wir sind

00:13:35: ja einer der wenigen Bereiche in der Industrie, die noch einen großen Niediglohnbereich hat.

00:13:41: Und diese Menschen, die dort tätig sind, die sind ja jetzt nicht ausgebildet informatiker,

00:13:49: sondern die muss man an diese Themen ranführen. Es wird wie selbstverständlich erwartet.

00:13:53: Von alleine können die es nicht, damit wird es eine Führungsaufgabe und spätestens ab

00:13:59: der operativen Führungsebene sitzen da Leute, die tendenziell sogar auch bei uns studiert

00:14:04: haben. Und die müssen dafür ein Gefühl kriegen. Also welche Herausforderungen sind das im

00:14:09: operativen Bereich, im gewerblichen Bereich Menschen an technische Änderungen heranzuführen?

00:14:15: Wir werden ja auch nicht erleben, dass wir jetzt einmal eine technische Änderung hinkriegen.

00:14:18: Wir digitalisieren die logistischen Prozesse und dann tut sich die nächsten 20 Jahre nichts.

00:14:22: Sondern es ist ja ein kontinuierlicher Prozess, der auch kein absehbares Ende ist. Und das

00:14:28: muss begleitet werden. Also dieser ewige Spruch vom lebenslangen Lernen, das muss unterstützt

00:14:32: werden. Das ist auch so und das muss in allen Bereichen passieren. Und wir brauchen Menschen,

00:14:37: die wir ausbilden, denen klar ist, dass sie das als Führungsaufgabe machen müssen. Und

00:14:42: dafür brauche ich auch ein Gefühl dafür, also ich muss jetzt nicht anfangen, meinen

00:14:46: Leuten beizubringen, wie man SAP programmiert, wie man ERP-Systeme allgemein oder die digitale

00:14:54: Komponente von logistischen Prozessen umprogrammiert, neu programmiert etc. Aber die müssen in

00:14:59: der Lage sein, diese technische Komponente zumindest so zu verstehen, dass wir mit den

00:15:03: Technikern darüber sprechen können. Also vernünftige Anforderungen definieren, ein rudimentäres

00:15:09: IT-Verständnis haben, wo liegen Probleme, was sind Schnittstellenprobleme, was muss denn

00:15:14: passieren, dass eine durchgängige Systemlandschaft existiert, wie identifiziere ich IT-Lücken,

00:15:21: solche Dinge. Dafür müssen die noch lange nicht programmieren können, die müssen aber

00:15:24: den Programmierern sagen können, was brauche ich, wo fehlt es. Weil auf der anderen Seite,

00:15:28: auf der Seite der Techniker wiederum, sehr oft das detaillierte Wissen über die Prozesse

00:15:34: fehlt. Das sagen die bei uns auch ganz offen, also wir arbeiten viel mit der Informatik

00:15:37: zusammen, die sagen ja erklärt uns, was hier braucht, dann können wir euch besser helfen.

00:15:41: Und die Schnittstelle, die muss bedient werden und das ist eine Aufgabe, die wird es dauerhaft

00:15:44: geben. Und da sehe ich tatsächlich uns als Betriebswürste in der Pflicht, Leute auszubilden, die das

00:15:52: auch hinkriegen. Nehmen wir das Beispiel, du hast Sohn oder Tochter, die interessieren

00:15:57: sich möglicherweise für Logistik, was würdest du denen mitgeben oder was würdest du sagen,

00:16:01: müssen sie mitbringen, um eine erfolgreiche Logistikfachkraft in Zukunft zu sein und das

00:16:07: Studium erfolgreich zu überstehen. Also jetzt muss ich vorsichtig sein, weil wenn ich sage,

00:16:12: mathematisches Verständnis entscheidet sich Herrschaden von Studierenden gegen diesen

00:16:17: mathematischen Studiengang. Also Logistik sind Zahlen, das ist so, das kriegen wir auch

00:16:23: nicht weg. Und rudimentäres Mathematikverständnis sollte da sein und ein bisschen Lust auch

00:16:29: da drauf so analytisch sich bezahlen, auseinanderzusetzen. Ansonsten ist das, wie ich vorhin schon gesagt

00:16:34: habe, das ist ganz viel nach wie vor Peoples Business. Also wir haben einen Niedriglohnbereich,

00:16:38: muss mit vielen Menschen zu tun haben. Ich muss Lust darauf haben, systemisch denken

00:16:43: zu wollen, also nicht die einfache schnelle Antwort, weil ich ein Problem erkannt habe,

00:16:48: wie die Ursache ausschaut und dann ganz viel gesunder Menschenverstand sagen, wahrscheinlich

00:16:54: alle Logistiker über ihre Arbeit. Ganz viel ist einfach gesunder Menschenverstand, wenn

00:16:58: ich einmal dieses System denke für mich erschlossen habe, dass die Dinge halt zusammen gehören

00:17:04: und zwar auch über längere Ursache Wirkungsketten. Wenn ich da drauf Lust habe, dann bin ich in

00:17:10: der Logistik richtig. Und ich glaube auch, dass wir um diese Denkweise auch in anderen

00:17:16: betriebswirtschaftlichen Bereichen auch gar nicht rumkommen. Also Logistik ist eh überall

00:17:21: auffindbar und das ist eine Denkweise, selbst wenn ich Logistik nicht studiere, schadet es

00:17:26: niemand, wenn er das mitbringt, dass er halt Systeme versucht zu verstehen.

00:17:30: Du sagst die technologische Komponente, aber auch diese menschlichen Aspekte müssen

00:17:35: zusammenkommen. Klar, das ist in vielen Bereichen erforderlich, wenn das jetzt so eine besondere

00:17:40: Herausforderung der Logistik ist. Wie schafft ihr das bei euch an der TH Augsburg speziell

00:17:45: zu fördern oder da nochmal die notwendigen Skills mitzugeben?

00:17:50: Auch wieder in Projekten. Also natürlich kann man das theoretisch lernen. Wir erklären

00:17:54: das, wir erklären das an Folien, wir sagen wo denn da auch der Hasenpfeffer liegt, aber

00:18:00: unterm Strich ist das erlebend das Bessere an der Stelle. Auch die Menschen mal kennenzulernen,

00:18:06: über die man da spricht, das ist sowieso das Schlausse, was man tun kann, also einfach

00:18:12: mal erfahrbar machen, auch mit Begehungen und Projekten, wo man in Unternehmen direkt

00:18:17: drin ist. Um es dann komplett abzurunden, das ist das höchste der Gefühle, geliegt

00:18:21: dich immer, weil es schwierig ist, wenn wir Projekte interdisziplinär aufsetzen und die

00:18:25: Informatiker gleich direkt im Projekt mit drin haben. Also das heißt, ich spreche dann über

00:18:29: Projekte, die wir mit Studierenden eine andere Fakultät machen. An der Stelle wird es organisatorisch

00:18:36: ein bisschen schwieriger, weil dann müssen verschiedene Kurse zusammenarbeiten, das ist

00:18:39: organisatorisch nicht ganz so einfach, aber es geht, wir haben es auch schon mehrfach

00:18:42: gemacht. Und dann sitzen Betriebswürste mit Informatikern in einem Projekt, lösen eine

00:18:47: kleine Aufgabe, wir hatten mal so ein Pick-by-Light System, dass die umgesetzt haben, kundenspezifische

00:18:53: Anforderungen aufgenommen und dann so ein Pick-by-Light System mal beispielhaft umgesetzt

00:18:57: haben, komplett neu aufgesetzt, selber programmiert. Die Informatiker haben die Programmierung

00:19:02: gemacht, wir haben ihnen beschrieben wie es aussehen soll. Und da sind alle Probleme

00:19:07: und auch Lösungsansätze dann zu Tage getragen worden von den Studierenden selber, da muss

00:19:13: man gar nicht viel sagen. Und immer wenn die mit einer Frage dann eben kamen, wie können

00:19:17: wir es das umsetzen, wie können wir es das umsetzen, haben wir, also wenn ich von wir

00:19:20: spreche, wir beiden Profs der Informatik, die Informatikprofessorinnen in dem Fall und ich

00:19:25: dann eben die Hilfestellung geben, um das konkrete Thema zu lösen und so sind wir dann zum Abschluss

00:19:31: gekommen.

00:19:32: Gibt es andere Formate noch, die im Kontext des Studiums nutzt? Du sagst Projekte in

00:19:38: die Unternehmen reingehen, aber klassische Exkursionen, was gibt es noch, um die Logistik

00:19:44: hautnah zu erleben, außer dass jemand vor der Türkelingel möglicherweise ein Päckchen

00:19:48: liefert?

00:19:49: Also wir haben regelmäßig Gastdozenten da, also fängt an bei einem kleinen Vortrag, wo

00:19:56: eben ein Projekt vom Unternehmen vorgestellt wird. Das eine Format, das andere Format,

00:20:00: das ist schon angesprochen, Unternehmensbesuche, ich habe in der Vertiefung eine Reihe, wo wir

00:20:05: also eine ganze Serie von Unternehmen besuchen, immer vorbereitend das Unternehmen uns angucken,

00:20:12: in welcher Situation sind die gerade, was tut sich am Markt, welche logistischen Herausforderungen

00:20:15: haben die, dann gehen wir hinschauen und uns das an, überlegen uns auch, ob wir das

00:20:19: im Vorfeld richtig, richtig gedeutet haben, was da gerade passiert, fragen auch die Unternehmensleute,

00:20:25: was sind gerade wirklich die Themen, stimmt denn das, was wir uns da vorher überlegt haben.

00:20:29: Wir diskutieren auch in der Regel sehr viel mit den Unternehmen, also während dem Besuch

00:20:33: haben wir dann meistens eben so eine kleine Runde in einem abgeschlossen Raum, wo dann

00:20:37: sehr viel gesprochen wird. Spannenderweise nehmen sich auch die Geschäftsführeebene

00:20:43: sehr viel Zeit, also wir hatten auch, war auch die Reihe vor Weihnachten, da war man hier

00:20:48: bei den Augsburg-Unternehmen Erhard und Leimer, da war das CEO da und hat aus dem Diskussion

00:20:52: heraus seinen Folgetermin zweimal verschoben, weil er sagt, es ist so spannend hier mit

00:20:57: jungen Menschen diese Fragen zu beantworten. Also das fällt auf sehr fruchtbaren Boden,

00:21:02: geht uns auch immer so, ich hatte es noch nie irgendwie anders, dass jemand sagt, ohne

00:21:06: Glück, dass er jetzt geht und also das ist immer sehr spannend natürlich dann auch das

00:21:11: Unternehmen selber anzugucken, mit allen Facetten, also was machen die in der F&E-Abteilung,

00:21:16: wie arbeiten die in der F&E-Abteilung, was machen wiederum die in der Logistik und das

00:21:20: höchste der Gefühle auch da wieder Projekte, also in dem Moment wo man eine Fragestellung

00:21:24: kriegt, die man bearbeiten kann, taucht man natürlich noch mal viel tiefer ein, aber

00:21:27: das wären die drei Sachen, Gastvortrag, Unternehmensbesuch und dann eben ein umfangreicheres

00:21:32: Projekt. Und bei allen drei Varianten gilt letztendlich, was du sagst, dass man kriegt

00:21:37: diesen Blick hinter die Kulissen und dann wird plötzlich logistikverständlich, erlebbar

00:21:44: und begeistert, weil man einfach sieht, wie toll das ineinander funktioniert. Persönlich

00:21:50: bin ich immer noch begeistert, wenn ich wieder die Gelegenheit habe, mal ein Unternehmen

00:21:52: zu besuchen und mir das anzuschauen. Du hattest gesagt, dass eure Studiengänge sehr gut ausgebucht

00:21:59: sind und nachgefragt werden, nichtsdestotrotz muss man ja eben doch jemandem dafür gewinnen

00:22:05: und begeistern, logistik zu studieren, wenn er noch nicht die Möglichkeit hatte hinter

00:22:08: die Kulissen zu schauen. Wie macht ihr das? Und du hast ja auch gesagt, die Herausforderung

00:22:13: ist technologische und menschliche Aspekte zusammenzubringen. Wie schafft ihr es da ein

00:22:18: diverses Studierendenfeld zu erreichen, dass sich da einfach wappnet für die Herausforderung

00:22:25: der Zukunft?

00:22:26: Also, so nächstes Mal.

00:22:27: Wir haben zwei Stufen der Motivation.

00:22:31: Die erste Motivation kommt bitte zu uns an die Technische Hochschule Augsburg und studiert

00:22:37: einen wirtschaftlichen Studiengang, wo irgendwo Logistik vorkommt.

00:22:40: Das ist die erste Stufe.

00:22:41: Da reden wir über Schüler.

00:22:42: Und das zweite ist, wenn die dann erstmal bei uns sind, dann müssen wir es, wenn wir

00:22:47: Werbung fürs Fach machen wollen, auch noch überzeugen, dass sie dann Logistik wählen

00:22:51: als Schwerpunkt.

00:22:52: Das sind die beiden Stufen.

00:22:54: Dementsprechend habe ich bei Schülern und Schülerinnen, machen wir ganz viel Programm, das wir anbieten,

00:23:01: wo wir uns eben erst mal öffnen, sagen, dass die Technische Hochschule Augsburg bei uns

00:23:05: könnte folgendes studieren.

00:23:06: Und wenn wir schon mal Schüler da haben, auch meistens einen Programmpunkt Logistik haben,

00:23:12: was machen wir denn toll ist in der Logistik, was ist eigentlich Logistik?

00:23:14: Weil der Begriff ist überhaupt nicht klar.

00:23:16: Also wir reden hier wie völlig selbstverständlich über den Begriff alleine Logistik.

00:23:21: Das ist ja in unserem Sprachbrick gebraucht.

00:23:23: Das sind wir in der Blase, muss man ganz klar sagen.

00:23:26: Sobald wir rausgehen und an die Schule gehen und da sagen Logistik, dann schauen die uns

00:23:29: alle mit großen Augen an und verstehen überhaupt nicht, wovon wir sprechen.

00:23:32: Interessanterweise fällt aber auch das auf sehr fruchtbaren Boden, weil wenn man über

00:23:36: Logistik einigermaßen spannend spricht, dann finden das die Schüler total super.

00:23:41: Also das Feedback ist immer relativ eindeutig.

00:23:44: Man muss aber klar machen, was ist es eigentlich?

00:23:46: Und da gibt es schon ein paar Botschaften, die man senden kann.

00:23:48: Es gibt auch schöne Beispiele.

00:23:50: Also ich habe immer gesagt während Corona, das war ein offenes Real-Labor.

00:23:56: Bei allen negativen Nachrichten sind die aber eine Steilvorlage, um zu erklären, was ist

00:24:01: jetzt eigentlich Logistik?

00:24:02: Also wenn im Supermarkt das Klopapier ausgeht, also was Besseres konnte uns ja gar nicht passieren

00:24:07: argumentativ, als dass wir einmal einen Präzidentsfall haben, wo man sagen können, Leute und da

00:24:13: hat die Logistik mal nicht funktioniert und siehe, das war ein Riesenproblem.

00:24:16: Und da hat man ja mehrere solche Fälle auch im Nachgang noch mit dem Suez-Kanal und mit

00:24:22: der Ukraine für sich genommen alles ein Drama.

00:24:24: Aber für die Lehre, um Logistik mal klar zu machen, sind das Beispiele, wo man halt mal

00:24:30: sieht, wenn es mal nicht funktioniert, dann merkt man es sehr schnell.

00:24:33: Und das ist was, wo ich die Schüler ultra einfach abholen kann.

00:24:37: Bei den Studierenden ist es ähnlich.

00:24:39: Die selektieren natürlich, die sehen ein bisschen mehr, die haben auch vergleichende Fächer

00:24:44: und überlege sich halt, welche Fächerkombinationen sind sinnvoll.

00:24:47: Da greift aber auch eins, wenn ich sehr früh den Praxisbezug herstelle, dann sehen die,

00:24:53: wo geht es denn vielleicht mal hin.

00:24:55: Und da merken die schon sehr schnell, das ist eine Fragestellung, die finde ich spannend.

00:25:00: Das ist, Logistik hat an der Stelle tatsächlich im Vergleich zu anderen Studienvertiefungen

00:25:04: den Vorteil, es ist nicht so abstrakt.

00:25:06: Also da dreht man ja dann über Rechnungswesen, Steuer, Controlling, solche Themen, die ja

00:25:13: alle für sich genommen sehr spannend sind, aber unter dem Strich im Unternehmen, am

00:25:17: Schreibtisch mit am Rechner, Zahlenwerk etc. stattfinden.

00:25:21: Alles schön und gut.

00:25:23: In der Logistik gehst du in die Werkshalle.

00:25:25: Stehst du neben dem Stapler, schaust den Lager an.

00:25:28: Das wissen mir beide, dass das nicht das Jobumfeld später ist, aber die Themen bleiben.

00:25:35: Es ist an der Stelle deutlich griffiger als andere betriebswirtschaftliche Themen, das

00:25:40: kommt uns sehr gut zu passen.

00:25:42: Und weil du auch divers angesprochen hast, nehme ich jetzt mal das Thema, wie schaffen

00:25:49: wir es junge Frauen oder Schülerinnen zu erreichen.

00:25:53: Also wir haben Boys/Girls Day, das gibt es ja mittlerweile, ich glaube deutschlandweit

00:25:57: ist der, aber da muss ich ganz ehrlich sagen, da gibt es auch keine Hürde mehr.

00:26:01: Also wir gelten zwar innerhalb der Betriebswirtschaftslehre als eine der eher technischen Disziplinen

00:26:07: und Technik ist ja immer das, wo man sagt, da müssen wir die Frauen eher motivieren.

00:26:11: Das kann ich überhaupt nicht bestätigen, das Thema ist durch.

00:26:15: Wir haben, also ich würde sagen, über die Zeit seit 2010 mindestens 50/50 Frauen, junge

00:26:23: Männer in der Studienvertiefung, ich würde sogar sagen, etwas mehr Frauen sogar.

00:26:28: Und ich kann es nicht benennen, woran es liegt, ich weiß es nicht, sie finden es spannend,

00:26:33: die kommen gerne zu uns, die Themen scheinen zu passen.

00:26:37: Wir haben übrigens auch bei den Praxispräsentationen, bei Praktikum bei uns sind es regelmäßig

00:26:42: auch Frauen da, also die liefern auch Rollmodels, die halt zeigen, ihr könnt dadurch ausarbeiten,

00:26:48: das ist jetzt nicht so, dass auch ein Stapler immer nur Männer sitzen und das in der Logistik

00:26:53: Zentrale oder in der Dispo nur Männer sitzen oder dass in den Führungsaufgaben nur Männer

00:26:57: sind.

00:26:58: Wie lange es dauert, dass sich das mal in den Berufen später niederschlägt, das ist

00:27:02: eine andere Frage.

00:27:03: Also da bin ich manchmal selber so ein bisschen ratlos, weil wenn man auf die großen Konkretse

00:27:08: schaut, da sind dann doch vor allem Anzugträger und ich glaube, es dauert halt einfach.

00:27:14: Aber uns gelingt es zumindest, dass man so ungefähr 50/50 dann auch junge Männer, junge

00:27:19: Frauen begeistern können.

00:27:20: Wenn die jetzt gerade erst anfangen zu studieren, dann dauert es klar noch ein bisschen, bis

00:27:25: sie dann in den verantwortungsvollen Jobs sind.

00:27:28: Bis dato hat man manchmal das Gefühl, wir verlieren die Frauen auf den Weg bis in die

00:27:33: Top Jobs.

00:27:34: Gibt es da Initiativen Kampagnen, wo du sagst, die Studentinnen werden begleitet oder vielleicht

00:27:41: auch später im Job, die vielleicht auch von Hochschulen oder Universitäten noch mit

00:27:45: unterstützt werden, um da diese Rollmodels noch stärker in den Vordergrund zu rücken

00:27:51: und auch Handreichungen zu bieten?

00:27:54: Also es gibt Initiativen, nicht zuletzt natürlich auf eure Messe.

00:28:00: Ich nehme an, ihr habt wieder was, wo genau dieses Thema auch adressiert wird.

00:28:07: Ich glaube, es ist auch nach wie vor nötig, nicht dass es die Frauen nötig hätten, dass

00:28:12: man da irgendwie pusht oder so, sondern man muss einfach sichtbar machen.

00:28:15: Man muss es sichtbar machen, man muss klar machen, das gibt es und man muss auch Hürden

00:28:18: ansprechen.

00:28:19: Es gibt bundesweit, die BVL macht meines Wissens was, Ladies in Logistics weiß es gar nicht,

00:28:26: ob das eine BVL-Aktivität ist, aber hier in Bayern gibt es die Lockwork Pink, die ist

00:28:33: noch bei uns auf der Besse in der Karte.

00:28:34: Ich glaube, die hat auch aus einer Transportlogistik Aktivität heraus gegründet und unabhängig

00:28:41: von Verbänden ist.

00:28:42: Hier in Augsburg ist der Logistik-Cluster Schwaben, die sich auch, also wird gemanisch

00:28:48: von einer Frau, die auch speziell Frauen anspricht und nicht zuletzt, also wir haben ja vorhin

00:28:54: über unsere Aktivität auf der Messe der Syncaton, das Team das gewonnen hat, waren nur Studentinnen.

00:29:00: Also damals war das ein großes Thema, ich warb das gar nicht so wahnsinnig empfunden,

00:29:04: weil für mich das klar war, dass da genauso Männer wie Frauen sitzen und im Nachhinein

00:29:09: habe ich das aber dann gemerkt, dass auf der Bühne, als die Ziegerehrung war, dann da

00:29:14: nur Frauen in dem Ziegerteam standen.

00:29:16: Also da wächst was nach, ich glaube, man muss noch was tun.

00:29:21: Ich glaube, wo die Branche noch ein bisschen Nachholbedarf hat, ist das Thema Vereinbarkeit

00:29:27: vom Familie und Beruf und zwar wirklich konsequent zu Ende gedacht.

00:29:30: Man kann sich selber ein bisschen attraktiver machen, es ist nach wie vor schon auch eine

00:29:34: Männerdomäne und solche Dinge tragen dazu bei, also dass sich Frauen vernetzt und sagen,

00:29:39: wir sind hier wie selbstverständlich dabei und das ist auch kein Problem.

00:29:43: Das tut der Logistik gut, auch in der Konsequenz, dass dann mehr Frauen in diesem Bereich reinkommen,

00:29:48: nicht nur weil wir sie als Arbeitskräfte wegen einem Fachkräftemangel brauchen, sondern

00:29:52: weil diese Diversitätskomponente, die Unternehmen tatsächlich aus meiner Sicht besser und erfolgreicher

00:29:59: macht, das bestätigen ja auch Studien und das ist aber auch meine Wahrnehmung, wenn

00:30:04: in Teams eben dann Frauen mit dabei sind, dann arbeiten die anders.

00:30:10: Ist es eben eine andere Welt, andere Umgangstone, etc., wird mir auch regelmäßig bestätigt.

00:30:14: Einige Lösungsansätze wollen wir tatsächlich diskutieren im Konferenzprogramm der Transportlogistik

00:30:19: Logwork Pink, wird auch dort sein und wieder eine Ganztage-Session machen.

00:30:23: Die Informationen und Daten dazu können wir vielleicht in die Show notes stellen, da kann

00:30:27: man da schon mal direkt reinklicken und das schneller finden.

00:30:30: Jetzt hatten wir ein bisschen die menschlichen Aspekte, du hast darauf hingewiesen, die

00:30:36: technologischen Aspekte sind ja auch wichtig im Studium.

00:30:39: Welche Erkenntnisse habt ihr da mittlerweile gewonnen?

00:30:43: Du hast gesagt, das Thema KI ist momentan noch ein öffentlich gefördertes Projekt in

00:30:48: eurem Forschungsbereich.

00:30:50: Gibt es da aber schon Blitzlichter, die du uns vielleicht berichten kannst, was sind so

00:30:54: die ersten Erkenntnisse, wo wird es dahin gehen?

00:30:56: Also es gibt natürlich schon Anwendungsfälle auch in Unternehmen, wo KI eingesetzt wird.

00:31:03: Also das erste, was da in natürlich Anspring sind, Datenauswertungsthemen.

00:31:07: KI sucht nach Mustern, macht Prognoseansätze, unterstützt Prognosen.

00:31:12: Wir haben Unternehmen, wo KI im Chat hilft, Kundenberatung zu machen und so weiter.

00:31:18: Es gibt schon eine ganze Reihe an Anwendungsfällen, die alle sehr, sehr spannend sind.

00:31:23: Wir beschäftigen uns Forschungsseitig momentan mit dem Thema, wie KI beim Supply Chain Risicomanagement

00:31:30: helfen kann.

00:31:31: Da ist ja die Herausforderung eigentlich von früheren Risiken zu lernen und zu überlegen,

00:31:37: wie haben wir damals reagiert, was können wir in der Zukunft anders machen.

00:31:41: Das Thema Risicomanagement ist während Corona ziemlich groß geworden, weil das eintreten

00:31:46: eines Großrisikos war.

00:31:48: Und was sich in der Nachbetrachtung fragen, was hätte man denn anders machen können, wäre

00:31:54: irgendwas besser gewesen.

00:31:56: Daran forschen wir, daran arbeiten wir mit Unternehmen zusammen.

00:32:00: Ich glaube, dass die Logistik ein sehr großes Feld ist für KI Anwendungen.

00:32:05: Das Thema, das ich vorhin schon gesagt habe, das Griffigste sind Prognosen.

00:32:12: Da fällt ja auch dann so Predictive Maintenance.

00:32:15: Ich erkenne Bedarfe, bevor sie überhaupt entstehen.

00:32:18: Das sind für mich die großen Anwendungsfelder, die kurzfristig umgesetzt werden.

00:32:23: Dahinter stehen dann aber Anwendungsfelder, wo man eben sehr große Datenmengeln braucht,

00:32:29: die in den meisten Unternehmen stand heute nicht da sind.

00:32:32: Das heißt, wir digitalisieren erst, wenn wir die Daten haben, dann werden wir mit KI

00:32:36: anfangen, die Daten zu analysieren.

00:32:37: Bei dem Spiel sind zunächst mal erst die Unis noch dabei.

00:32:41: Wir fangen an, daran auch zu arbeiten.

00:32:43: Es sind auch an der Technischen Hochschule Augsburg relativ weit.

00:32:46: Es gibt ein großes Forschungsvorhaben, wo wir da mit dem SupplyGenRisicomanagement dabei

00:32:51: sind.

00:32:52: Es sind aber auch andere Kollegen dabei.

00:32:53: Dann glaube ich, dass es im Serviceumfeld eine große Rolle spielen wird.

00:32:57: SprachKI gibt es bei uns auch Kollegen, die da ein Forsch aus der Informatik.

00:33:04: Aber erst mal ohne die klare Domäne Logistik.

00:33:07: Aber ich glaube, da wird sich viel tun.

00:33:09: Wir müssen doch noch mal die ganz klare Domäne Logistik anschauen und vielleicht erster

00:33:14: Erkenntnis, die ihr so gewonnen habt.

00:33:15: Wenn ich mich richtig erinnere, seid ihr ja stark in den Bereichen Baulogistik unterwegs.

00:33:21: Das ist ja auch ein sehr volatiler Markt.

00:33:24: Wir werden uns das gerade anschauen bzw. sehen, wie es herausfordernden Situationen

00:33:28: auf dem Bau gibt.

00:33:29: Aber wie könnt ihr das Thema zum Beispiel ganz aktiv da schon unterstützen bzw.

00:33:35: Welche Erkenntnisse habt ihr gewonnen?

00:33:36: Zunächst, du hast selber gesagt, der Baubranche geht es wirklich nicht gut.

00:33:41: Die haben richtig, richtig zu kämpfen.

00:33:44: Was man bei der Baubranche auch immer wissen muss, die Baubranche ist extrem kleinteilig.

00:33:51: Da gibt es ein paar sehr große Konzerne und dann wird es ganz schnell sehr klein.

00:33:56: Das spiegelt sich auch in der Digitalisierung der Prozesse wieder.

00:33:59: Kleinere Unternehmen tun sich tendenziell schwerer mit Digitalisierungsprojekten.

00:34:03: Dementsprechend kann man das auch so übersetzen in der Baubranche.

00:34:08: Es ist weniger digitalisiert, als es in anderen Branchen der Fall ist.

00:34:10: Da bin ich aber immer auch dafür unbedingt dazu zu sagen, die haben es auch deutlich

00:34:17: schwieriger.

00:34:18: Es ist egal, wie standardisiert manche Bauwerke ausschauen.

00:34:22: Es sind zwar keine Unikate, aber sie ähneln sich doch sehr selten im Detail.

00:34:27: Wir machen da, an der Stelle machen wir gerade Projekte.

00:34:30: Wie kann ich das Ganze auf den abstraktionssten Level heben, dass ich doch mit Standards

00:34:34: arbeiten kann, wo dann die Details, also wo im Detail Unterschiede drunter fallen können.

00:34:40: Ich behaupte, das geht ganz gut.

00:34:41: Wir machen das auch eben, wie gesagt, mit Projekten momentan auch öffentlich gefördert.

00:34:46: Da geht es um Just-in-Time-Beliefungen auf der Baustelle.

00:34:49: Und da sehen wir aber immer wieder, das sind einfach noch digitale Herausforderungen,

00:34:55: die in anderen Branchen schon durch sind.

00:34:57: Grundsätzlich ist das ja nicht nur in der Bauwirtschaft, sondern natürlich auch in

00:35:01: der Logistik, dass wir einem Fachkräftemangel entgegensehnen.

00:35:04: Wie weit glaubst du, kann da Digitalisierung tatsächlich helfen?

00:35:08: Und welche Ansatzpunkte gibt es, um dem Fachkräftemangel da zu begegnen oder zu helfen?

00:35:13: Ja, also Fachkräfte machen das natürlich ein Thema, das betrifft die ganze Wirtschaft.

00:35:18: Wir haben demografisches Problem.

00:35:21: Ich habe ursprünglich mal Sozialwissenschaften studiert.

00:35:23: Das war schon damals ein Thema, als ich noch in der Uni saß.

00:35:27: Da haben wir das eigentlich schon kommen sehen.

00:35:28: Eigentlich ist es nicht überraschend, um so mehr erstaunts wie immer wieder, wie wir

00:35:32: das eigentlich diskutieren.

00:35:33: Aber die Wahrheit ist, wir wissen, dass uns in den nächsten Jahren massiv Leute fehlen

00:35:38: werden.

00:35:39: Und zwar Menschen, einfach nur Menschen, die sprechen noch gar nicht über irgendwelche

00:35:41: Ausbildungen, sondern wirklich Kinder, die halt in 10, 15 Jahren auf dem Arbeitsmarkt

00:35:47: fehlen, also Kinder, die nicht geboren wurden, um das auszufüllen, reden wir sofort über

00:35:55: Zuwanderung.

00:35:56: Und wenn wir über Zuwanderung sprechen, wissen wir auch, es kommen ja jetzt nicht die

00:35:59: fertig ausgebildeten Fachkräfte in Schaden zu uns.

00:36:02: Egal, ob man das regeln kann oder nicht, Stand heute ist es nicht so.

00:36:05: Das heißt, wir haben da eine Ausbildungsfragstellung.

00:36:10: Und wenn wir über Digitalisierung sprechen, dann ist eigentlich nur Digitalisierung nur

00:36:15: dann eine Hilfe, wenn sie uns Leute, wenn sie effizienter macht und damit den Personalaufwand

00:36:21: reduziert.

00:36:22: Das macht Digitalisierung, aber sich da alleine auf Digitalisierung und dann vor allem auch

00:36:25: Automatisierung.

00:36:26: Da sind wir dann ja auch, also das ist ja nicht nur digital, wenn ich ein Roboter baue, ist

00:36:29: das ja auch Automatisierung.

00:36:31: Die wird uns da nicht retten.

00:36:33: Also das Problem ist so groß, dass wir so schnell nicht digitalisieren und automatisieren können

00:36:39: werden.

00:36:40: Wenn ich es richtig im Kopf habe, gibt es eine Studie vom Institut für Arbeitsmarkt

00:36:45: und Berufsforschung.

00:36:46: Das ist ein Aninstitut von der Bundesagentur für Arbeit.

00:36:49: Die beziffern den Fachkräftemangel auf oder andersherum die sagen, wir bräuchten eine

00:36:54: Zuwanderung von 400.000 Menschen pro Jahr in den nächsten Jahren in den Arbeitsmarkt,

00:37:01: um das zu kompensieren, was sonst stand heute fehlt.

00:37:03: Das ist eine übelzächrohe Zahl, wenn man sich überlegt, was wir gerade für Diskussionen

00:37:08: haben, wenn es um Zuwanderung geht.

00:37:10: Und dabei haben wir nur den Status quo gehalten.

00:37:14: Also wenn wir diese Zahl erfüllen, dann hätten wir den Status quo gehalten und würden die

00:37:18: erwerbstätigen Anzahl ungefähr stabil halten.

00:37:21: Wir wollen aber ja auch wachsen.

00:37:22: Da sehe ich ein riesengroßes Problem, dass es eine Wahnsinnsanforderung an unser Bildungssystem

00:37:27: ist.

00:37:28: Die Menschen, die zu uns kommen und es hat das erstmal gar nichts damit zu tun, ob das

00:37:32: Fachkräfte sind oder nicht.

00:37:33: Wir müssen ja deren Kinder wiederum ausbilden.

00:37:35: Also wir haben in den Schulen das Problem.

00:37:38: Wir haben Menschen auch heute schon, die eben Deutsch als Zweitsprache haben, Muttersprache

00:37:45: nicht Deutsch sind.

00:37:46: Das lässt sich nicht so schnell beheben.

00:37:48: Das ist eine Wahnsinns-Herausforderung an das gesamte Bildungssystem bis hin zu uns,

00:37:52: also bis hin zu den Hochschulen, wo wir eben Leute fit machen müssen für den Arbeitsmarkt,

00:38:00: die eben zu uns gekommen sind.

00:38:01: Und natürlich, wenn wir auf die Logistik gucken, müssen wir gucken, Leute für die Logistik

00:38:08: zu begeistern, die schon da sind.

00:38:09: Aber wir müssen es eben auch schaffen, dass Menschen zu uns kommen und wir sie dann für

00:38:13: die Logistik fit machen.

00:38:15: Automatisierung hilft, aber wie gesagt, löst das Problem nicht.

00:38:19: Ja, in der Tat ein grundsätzlich sehr kontroverses Thema.

00:38:22: Sehen wir ja auch gerade in der allgemeinen Diskussion.

00:38:26: Auf der anderen Seite, per se würde ich sagen, das Thema hatten wir, die Logistik ist sehr

00:38:30: international.

00:38:31: Die Logistiker wissen sich in den nationalen Netzwerken zu bewegen und den dort Lösungen

00:38:37: anzubieten.

00:38:38: Auch eine Transportlogistik am Ende des Tages wird immer internationaler.

00:38:41: Der Ausschuleranteil von internationalen Ausstellern ist und internationalen Unternehmen

00:38:46: wird immer größer.

00:38:48: Vielleicht so eine ganz persönliche Note, wie können wir uns denn noch besser international

00:38:55: verkaufen, positiv unser Image bewahren und verkaufen und damit auch international attraktiv

00:39:02: werden für die Logistik?

00:39:04: Also, da sprichst du einen ganz, ganz wichtigen Punkt an, der mir auch so ein bisschen auf

00:39:09: der Seele brennt.

00:39:10: Also, ich glaube, den allermeisten Logistikern geht es so, dass sie sich als internationale

00:39:14: Akteure begreifen.

00:39:15: Nur von der, die Professione Logistik bringt das mit sich.

00:39:18: Zu glauben, dass man als Logistiker Nordbayern mit Südbayern verbindet, die Zeiten sind

00:39:25: vorbei.

00:39:26: Das weiß ich auch nicht, ob das jemals überhaupt funktioniert hat.

00:39:28: Also, wir denken schon immer international.

00:39:29: Das Thema Grenzen ist für uns eine Zollfragestellung.

00:39:32: Kulturen sind Dinge, die für uns spannend sind.

00:39:36: Und dann schauen wir halt einfach, dass wir Wirtschaftsräume miteinander verkoppeln,

00:39:40: Unternehmen miteinander verkoppeln, Waren in Austausch bringen.

00:39:43: Das nehme ich als eine sehr weltoffen, sehr open-minded Kultur wahr, die ich in der Logistik

00:39:49: eigentlich immer wieder finde.

00:39:50: Und ich habe so ein bisschen Sorge, ob uns das nicht gesamtgesellschaftlich verloren

00:39:56: geht.

00:39:57: Also, wir brauchen das ganz dringend.

00:40:00: Deutschland ist eine Exportnation.

00:40:02: Unsere wirtschaftliche Erfolg basiert darauf.

00:40:04: Wir müssen offen bleiben und wir brauchen auch nicht nur für uns, sondern für die Außen.

00:40:10: Also, wir müssen offen bleiben, auch sichtbar, wahrnehmbar für Menschen, Nationen, Unternehmen,

00:40:17: die mit uns zusammenarbeiten und sich willkommen fühlen, die das Gefühl haben, ja, es ist

00:40:21: schön, mit deutschen Unternehmen, mit deutschen Regionen zu kooperieren, mit deutschen zusammen

00:40:29: zu arbeiten.

00:40:30: Und das ist auch eine Art der Willkommenskultur, die momentan so ein bisschen in Frage gestellt

00:40:37: sehe.

00:40:38: Ich glaube, ein Siemens Vorstand hat das mal gesagt.

00:40:41: Wir können nicht auf der einen Seite sagen, dass wir Menschen nicht bei uns haben wollen,

00:40:46: nicht akzeptieren.

00:40:47: Auf der anderen Seite wollen wir ihnen aber die Dinge verkaufen.

00:40:49: Das passt nicht zusammen.

00:40:51: Und da sollte man dringend darüber nachdenken, dass uns da nicht die Diskussion in die falsche

00:40:56: Richtung kippt.

00:40:57: Und das ist was, was sehr wohl wahrgenommen wird.

00:41:00: Also, das geht los mit, warum sollte eine Fachkraft nach Deutschland kommen, wenn es sich hier nicht

00:41:05: willkommen fühlt.

00:41:06: Und dementsprechend glaube ich, das ist ein ganz wichtiger Punkt und auch Appell bei

00:41:13: allen Diskussionen, die da mehr oder weniger berechtigt sind, das immer im Hinterkopf zu

00:41:17: haben.

00:41:18: Wir leben von der globalen Vernetzung, von der Globalisierung.

00:41:21: Und wenn ich wir meine, das ist nicht die Logistik, sondern die gesamte deutsche Gesellschaft

00:41:24: und Wirtschaft.

00:41:25: Und das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, dass wir da nicht zum unangenehmen

00:41:32: Partner werden.

00:41:33: Ja, also vielen Dank für deine persönliche Einschätzung an der Stelle.

00:41:38: Ein sehr persönliches Schlusswort eigentlich schon, wenn wir jetzt auch ein bisschen auf

00:41:42: die Zeit schauen.

00:41:43: Vielen Dank dafür.

00:41:44: Aber in der Tat nochmal, du guckst ja auf die Logistik so von draußen drauf, nochmal anders

00:41:51: als der Logistiker, der den ganzen Tag in seiner eigenen Bubble unterwegs ist.

00:41:55: Wir gucken jetzt Richtung Juni, Richtung Messe.

00:41:58: Am 2.

00:41:59: Juni startet die Transportlogistik.

00:42:01: Worauf freust du dich denn persönlich am meisten?

00:42:03: Also für mich sind, Messe sind für mich Begegnungen.

00:42:07: Ich gucke mir da zwar mit hohen Interesse, die die Unternehmen an, aber ich treffe halt

00:42:11: auch einfach viele Leute, die ich sonst nicht sehe.

00:42:13: Das ist für mich der entscheidende Punkt.

00:42:16: Wir haben einen Forum, das ich jetzt hier auch ansprechen darf.

00:42:20: Wir haben uns mit Fahrermotivationen vor dem Hintergrund des Fahrermangels beschäftigt.

00:42:24: Da sind wir auf einem Fachforum.

00:42:26: Ja, und da lade ich auch alle die Zuhörer gerne ein, da zu uns zu kommen, mich auch persönlich

00:42:31: kennenzulernen.

00:42:32: Das ist das, was wir jetzt moderieren.

00:42:33: Da geht es um das Thema, wie motiviere ich Fahrer.

00:42:35: Das steht natürlich überall, wenn ich an die Messe denke, dieses Forum zu halten, wo

00:42:40: ich hoff, dass man auf breites Interesse stoßen kann.

00:42:43: Ansonsten, wie schon gesagt, Treffen von Menschen, die ich gerne sehe.

00:42:46: Und natürlich, also spannend ist die Transportlogistik immer der Punkt, wer zeigt was?

00:42:53: Das ist für mich immer so eine, ich gehe gar nicht in die Tiefe, sondern wer präsentiert

00:42:58: sich, welche Themen bringen die Unternehmen mit, was glauben die Menschen zu aktivieren,

00:43:04: zu interessieren.

00:43:05: Also der Überblick, der ist für mich sehr spannend.

00:43:08: Den trage ich übrigens dann auch nachher immer zu den Studierenden, wenn ich sie nicht

00:43:13: sogar dieses Semester mitnehmen.

00:43:14: Das weiß ich noch nicht, das ist noch nicht abgeschlossen, aber eventuell komme ich mit

00:43:19: der ganzen Studierendengruppe und da frage ich die dann auch nachher, was ist denn euer

00:43:22: Eindruck, was sind die Themen, die dort transportiert werden wollen.

00:43:26: Und das ist immer ganz spannend, was die Wahrnehmung auch der Studierenden ist.

00:43:29: Ich bin ja sehr vorgeprägt.

00:43:30: Also das ist so sehr ausschweifend, aber was mich auf die Transportlogistik freut.

00:43:38: Ja, ausschweifend, aber es umschreibt halt die große Vorfreude.

00:43:41: Auf alle Fälle für Studierende und den logistischen Nachwuchs gibt es am Messe Donnerstag, dem

00:43:47: letzten Tag in diesem Jahr, natürlich ganz viel Programm und die Möglichkeit da auch

00:43:52: mit HR Verantwortlichen bei den Unternehmen zu sprechen.

00:43:55: Das lenken wir bewusst auf den Tag, dass dann alle da auch mit den richtigen Leuten da

00:44:00: sind.

00:44:01: Also insofern ihr seid herzlich eingeladen, wir freuen uns sehr zu kommen.

00:44:03: Lieber Michael, vielen Dank für die Zeit heute, für den Austausch und das Gespräch.

00:44:08: Das war sehr informativ und interessant und ich freue mich auf das persönliche Wiedersehen

00:44:12: dann in tatsächlich wenigen Tagen hier in München auf dem Messegelände.

00:44:17: Ich freue mich auch, vielen Dank.

00:44:18: Das war's für heute bei Transportlogistik hörbar.

00:44:24: Vielen Dank, dass Sie mit dabei waren.

00:44:26: Weitere Infos zur Episode finden Sie in den Show-Notes.

00:44:29: Schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein für weitere spannende Einblicke hinter

00:44:33: die Kulissen der Messe und aus der Welt der Logistik.

00:44:36: Abonnieren Sie unseren Podcast, folgen Sie uns auf Social Media und sichern Sie sich Ihr

00:44:40: Ticket auf transportlogistik.de.

00:44:43: Wir hören uns!

00:44:44: [Musik]