Heldinnen der Lieferkette: Frauenpower in der Logistik - mit Julia Boppert von TrilogiQa & LogWorkPINK
Shownotes
Willkommen zu einer neuen Episode von transport logistic hörbar. In dieser Folge haben wir das Vergnügen, Julia Boppert, Geschäftsführerin von TrilogiQa, bei uns zu haben. Gemeinsam tauchen wir in die faszinierende Welt der Logistik ein. Julia teilt ihre inspirierende Reise vom Maschinenbau-Studium hin zur Gründung ihres eigenen Unternehmens, das sich auf Lean Management spezialisiert hat. Sie gibt zudem wertvolle Einblicke in ihre Bemühungen, Frauen in der Logistik sichtbarer zu machen und die Branche insgesamt attraktiver und inklusiver zu gestalten. Erleben Sie eine spannende Diskussionen über Diversität, Netzwerke und was die Logistikbranche für Frauen so attraktiv macht. Viel Spaß beim Zuhören!
Webseite der transport logistic: www.transportlogistic.de
Air Cargo Europe: www.aircargoeurope.com
Die transport logistic auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/transport-logistic-exhibitions
Das Programm der transport logistic: https://transportlogistic.de/de/messe/programm
Tickets für die transport logistic: https://transportlogistic.de/de/messe/tickets
Webseite von TrilogiQa: www.trilogiqa.de
Webseite von LogWorkPINK: www.logworkpink.de
Die transport logistic auf Instagram: https://www.instagram.com/transport.logistic.exhibitions
Die transport logistic auf Facebook: https://www.facebook.com/share/1894BJHZ5v
Bei Fragen und Anregungen kontaktiert uns gerne über unsere Social Media Kanäle.
Transkript anzeigen
00:00:00: Willkommen bei Transportlogistik hörbar, dem Podcast der Transportlogistik.
00:00:09: Um die Vorfreude auf die Messe zu steigern, nehmen wir sie mit hinter die Kulissen.
00:00:13: Hier erhalten sie spannende Einblicke und faszinierende Geschichten rund um die Leitmesse
00:00:18: der globalen Logistik. Wir führen Gespräche mit Experten und reden nicht nur über die Messe,
00:00:23: sondern auch darüber, was unsere Branche sonst so rund um das Mega-Event bewegt.
00:00:28: Viel Spaß beim Zuhören!
00:00:30: Herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres Podcasts Transportlogistik hörbar.
00:00:39: Wir haben heute Julia Bopbert von Trilogika zu Gast. Julia, stelle ich doch einmal unseren
00:00:44: Zuhörerinnen und Zuhörern vor.
00:00:46: Ja, herzlichen Dank, Robert. Mein Name ist Julia Bopbert. Ich bin die Geschäftsführerin von der
00:00:51: Firma Trilogika. Wir sind eine kleine Münchner Unterrehmensberatung, fokussiert auf das Thema
00:00:57: "Leen Management".
00:00:58: Was macht die Firma? Was macht ihr? Was hat dich damals inspiriert, ein Unternehmen zu
00:01:03: gründen und dem so lange auch treu zu bleiben?
00:01:06: Ja, also ich komme vielleicht ganz kurz mit meinem Hintergrund. Ich habe vor vielen, vielen
00:01:12: Jahren mal Maschinenbau studiert und habe dabei dann, ich würde sagen eher zufällig,
00:01:18: im Hauptstudium für mich so die Logistik entdeckt und bin ja sofort verfallen, weil ich einfach
00:01:24: gemerkt habe, das ist so ein großes, buntes, hochspannendes Feld, was jeden Tag wieder
00:01:29: Abwechslung und ganz viele interessante Themen bietet und insofern war mir klar, ich will
00:01:33: auf alle Verländer Logistik bleiben.
00:01:35: Dann habe ich nach dem Studium noch fünf Jahre an der Uni verbracht und dort meine Promotion
00:01:41: gemacht und habe dabei auch die Möglichkeit gehabt, sehr, sehr viele Unternehmen aus unterschiedlichsten
00:01:46: Branchen kennen zu lernen. Ich habe überall sehr viel spannende und interessante Dinge
00:01:51: für mich entdeckt, aber ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, jetzt so in einem dieser
00:01:56: Unternehmen für immer zu bleiben. Und darum war der Schritt, irgendwas übergreifend zu
00:02:00: machen, auch als Berater tätig zu sein, der war dann eigentlich schon ziemlich naheliegend.
00:02:05: Jetzt war ich aber für mich auch über die Promotion, mich schon immer viel mit dem Thema
00:02:10: Wissen, Wissensmanagement und Mitarbeitern beschäftigt und ich wollte einfach gerne Beratung anbieten,
00:02:17: die nicht nur Lösungen für irgendwelche Problemfelder liefert, sondern die dabei auch
00:02:22: versucht, die Menschen mitzunehmen und auch die Menschen zu qualifizieren. Also das heißt,
00:02:28: Mitarbeiter in den Unternehmen möglichst viel Wissen zum Thema Logistikplanung oder
00:02:32: Auftragssteuerung oder sowas mitzugeben in dem Projektkontext, den man ja sowieso bearbeiten
00:02:37: muss.
00:02:38: Die Unternehmensberatung, mit denen ich so gesprochen habe, also so mittelständische
00:02:42: bis hin zu große, haben mir alle erklärt, dass das ja ganz süße Idee ist, aber ja
00:02:47: eigentlich nicht unbedingt der klassische Ansatz, den man bei einer Beratung fährt, weil
00:02:51: wenn man den Kunden alles beibringt, was man weiß, dann brauchen die Kunden einen ja
00:02:55: nachher nicht. Und so stand ich dann da mit meiner großartigen Idee, die aber von den
00:02:59: Beratungen irgendwie keiner haben wollte. Und dann habe ich mir gedacht, na ja, dann
00:03:04: musst du es halt selber machen. Das habe ich dann getan und daraus ist Trilogika jetzt
00:03:09: vor über 16 Jahren gegründet worden. Und das ist auch nach wie vor der Ansatz, den
00:03:14: wir in unseren Projekten verfolgen und mit dem wir und auch unsere Kunden sehr, sehr
00:03:19: zufrieden sind.
00:03:20: Jetzt muss ich nochmal einen Schritt zurückgehen. Du hast ja so toll gerade das ausgeführt,
00:03:24: du hast Maschinenbau studiert. Warum hast du dich damals für Maschinenbau beworben und
00:03:28: entschieden?
00:03:29: Ja.
00:03:30: Auch vor dem Hintergrund unserer Thema heute ist ja Frauen in der Logistik und wie man mehr
00:03:35: Sichtbarkeit verschaffen kann, wie man sich in Netzwerke einbringen kann und so weiter.
00:03:40: Bist ja da natürlich eine harte Schule gegangen wahrscheinlich. In einem Studium, was sehr
00:03:46: Männer dominiert ist, war es wahrscheinlich eine unter wenigen Frauen. Wie war das damals?
00:03:52: Also ich glaube mittlerweile ist es deutlich besser, was man so hört. Bei uns war es damals
00:03:56: so, wir sind mit 520 Studenten gestartet und davon waren 20 Frauen. Ich würde sagen,
00:04:03: es war jetzt für mich jetzt kein Realitätsschock, weil so hat man es auch irgendwie erwartet.
00:04:08: Aber was natürlich schon ist, ein Semester später waren von den 20 Frauen nur noch
00:04:14: 10 da. Also man muss auch sagen von den restlichen 500 waren ungefähr auch nur noch 400 da.
00:04:21: Also insofern waren wir aber doch sehr überschaubar und das waren sehr wenige. Das ist mittlerweile
00:04:26: ein bisschen besser, was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Studiengänge ein bisschen
00:04:31: entwickelt haben, weniger techniklastige Vertiefungsrichtungen angeboten werden und eben auch ein paar mehr
00:04:38: Managementlastige, was wohl auch für viele Frauen attraktiver ist. Aber für mich war
00:04:43: damals eigentlich so in der Phase vom Abitur und danach eigentlich die Überlegung, was
00:04:49: ich jetzt so mit mir anfangen will und ich mochte schon immer gerne Mathe, ich mochte
00:04:53: immer schon gerne Physik. Ich wollte nicht Lehrer werden, das sei nicht witzig, weil
00:04:57: jetzt mache ich sehr viele Schulungen, aber damals war so mein Gedanke, ich möchte nicht
00:05:00: Lehrer werden und dann war Maschinenbau jetzt irgendwie so gedanklich gar nicht mehr so
00:05:04: weit weg. Das was ich nach wie vor so aus meinem Studium habe und was ich auch damals schon
00:05:11: hatte, ohne dass ich jetzt so gut damit umgehen konnte, ich verstehe voll gern, wie Dinge
00:05:15: funktionieren. Das kann ich jetzt heute in der Logistik wunderbar ausleben, indem ich
00:05:19: versuche, mir die Zusammenhängen in Unternehmen immer wieder neu zu erschließen und zu verstehen,
00:05:23: warum es zu Problemen kommt oder was vielleicht jetzt auch die wirkliche, wir sagen im Linen
00:05:28: Gut-Course für irgendeine Herausforderung ist, für die Mitarbeiter dann täglich stehen.
00:05:32: Das war aber damals auch schon für mich immer von großem Interesse, also zu verstehen, wie
00:05:37: Dinge funktionieren und warum irgendwas so ist, wie es ist. Und da bietet natürlich das
00:05:41: Maschinenbau-Studium ganz ganz viel Spielraum, weil man einfach Dinge des Alltags verstehen
00:05:48: lernt und zum Teil eben auch gestalten lernt. Ich brauche jetzt so originär aus meinem
00:05:53: Studium, in meinem Berufsalltag nicht mehr wahnsinnig viel, muss ich fairerweise zugeben,
00:05:58: aber ich bin sehr, sehr froh und dankbar um dieses Studium und hätte nichts anderes studieren
00:06:03: wollen. Habt ihr damals die 20 später dann noch 10 Studentinnen euch in irgendeiner Form
00:06:11: vernetzt, kannte ihr euch, habt ihr irgendwas zusammengemacht oder war das etwas, was
00:06:15: gefehlt hat und du vielleicht auch vermisst hast? Also es waren jetzt so einige, mit denen
00:06:20: ich eben befreundet war, auch heute zum Teil noch bin. Wir haben uns halt untereinander
00:06:27: so als Studenten organisiert, wie das wahrscheinlich Studenten tun, mit wie man sich gut versteht,
00:06:32: wo man merkt, man hat auch so irgendwie die gleiche Art zu lernen, mit denen hat man
00:06:36: eben mehr zu tun und mit anderen eben weniger. Bei uns ist es halt auch, also an der TU München,
00:06:41: so dass im Hauptstudium ja eben noch diese Vertiefungsrichtungen dann aktiv werden. Das
00:06:46: heißt, die Kollegen aus dem Grundstudium, die haben sich dann zum Teil schon wieder so
00:06:49: ein bisschen verlaufen, weil die einen eben in Richtung Automobilteknik, die anderen
00:06:53: in Richtung Fahrzeugtechnik, dann hatten wir natürlich viele Luft- und Raumfahrttechniker
00:06:58: und wir hatten halt ganz wenige Logistiker. Also bei den Logistikern ist so aus meinem
00:07:04: weiblichen Umfeld keine dabei gewesen. Insofern waren es halt dann Männer, mit denen ich
00:07:08: zu tun hatte, aber es war ja auch im Rest vom Studium soweit jetzt nicht ungewöhnlich.
00:07:13: Und ich muss auch sagen, ich habe damals über dieses Thema Männer, Frauen ehrlich nicht
00:07:19: so so aktiv nachgedacht, wie ich es vielleicht heute tue.
00:07:22: Warum denkst du denn heute über das Thema Männer, Frauen in der Berufsfeldnacht, engagierst
00:07:26: dich ja in unterschiedlichen Netzwerken und hast auch eine Initiative mitgegründet,
00:07:31: Lockwork Pink. Was ist euer Ziel und warum hast du das getan? Was hatte ich motiviert?
00:07:38: Ja, vielleicht so seit fünf, sechs Jahren beschäftigt mich das Thema, wenn ich im Austausch
00:07:41: mit jüngeren Frauen bin. Weil ich schon merke, dass die vielleicht gar nicht in derartige
00:07:47: Studienrichtungen geschweige denn an ein Berufsleben in der Logistik denken. Und ich mir aber wiederum
00:07:53: natürlich für mich selber und auch für andere kein schöneres Umfeld auf dieser Welt vorstellen
00:07:57: kann. Und insofern habe ich halt überlegt, warum scheint es für Frauen zum Teil einfach
00:08:03: wenig attraktiv, sich mit dem technischen Studium oder eben auch einen Beruf in der
00:08:06: Logistik auseinanderzusetzen. Das, was ich dann immer wieder höre, ist, dass man sich ja
00:08:12: das einfach nicht vorstellen kann, wie das als Frau so ist, gerade wenn man so die Einzige
00:08:15: ist, wie das dann auch so in einer, sag mal, Unternehmenskarriere ist, also gehen wir mal
00:08:22: in irgendeinem Konzern oder ähnliches, wo man vielleicht dann auch die einzige Frau ist.
00:08:27: Und natürlich, es gibt ja immer noch, also in den Medien und natürlich auch im Bekanntenkreis
00:08:31: ganz oft Beispiele, wo man dann hört, man wird ja als Frau eh nix und in höheren Management-Positionen
00:08:36: finden sich ja sowieso nur Männer. Also, dass von vornherein dieser Weg ausgeschlossen
00:08:41: wird, weil man sagt, da kann ich mich ja eh nicht zu verwirklichen, wie ich das gerne
00:08:44: machen möchte. Mir ist es ein Herzensanliegen einfach aufzuzeigen über vielleicht meinen
00:08:49: eigenen Weg, aber auch den von vielen ganz, ganz wunderbaren Frauen, die ich kennenlernen
00:08:54: darf und auch in den vergangenen Jahren kennenlernen durfte, dass das sehr viel möglich ist und
00:08:59: dass es ganz, ganz viele wunderbare Chancen für Frauen in der Logistik gibt. Jetzt habe
00:09:04: ich mittlerweile über die Vielzahl unserer Kunden, die ja aus den unterschiedlichsten
00:09:08: Branchen sind, auch zum Teil manchmal die Konstellation, dass wir nahezu 50/50 haben,
00:09:14: also Hälfte Männer, Hälfte Frauen in unserem Projektkontext und mir fällt schon auf, dass
00:09:19: die Unternehmen, die sich da einfach ein bisschen bunter aufstellen, dass die auch in der Regel
00:09:24: langfristig besser aufgestellt sind. Also, dass die einfach in mehr Richtungen denken,
00:09:30: dass die vielleicht auch mit Innovationen ein bisschen anders umgehen, dass die auch in
00:09:34: Bezug auf Mitarbeiterzufriedenheit oder vielleicht auch das Frühstückigen nachdenken über Mitarbeiterzufriedenheit.
00:09:40: Einfach den anderen Unternehmen, die sich da so ein bisschen nach wie vor in der Männerwelt
00:09:44: bewegen, ein bisschen voraus sind. Und insofern sehe ich es nicht nur als Chance für Frauen,
00:09:50: sich mit der Logistik zu beschäftigen, sondern ich sehe es auch als ganz große Chance für
00:09:54: die Unternehmen aus Logistik und Produktion, die eben überwiegend zu unseren Kunden gehören,
00:10:00: sich wiederum mit Frauen in ihrem Arbeitskontext zu beschäftigen.
00:10:03: Wenn du an die Messe denkst über die vielen Jahre, du jetzt auch schon da warst als Besucherin,
00:10:08: teilweise auch glaube ich als Ausstellerin oder als Partner im Konferenzprogramm, was
00:10:13: ist so deine schönste Erinnerung?
00:10:14: Als wir bei der letzten Transportlogistik vor zwei Jahren die Chance hatten einen ganzen
00:10:20: Tag zu gestalten. Wir haben dem ja die Überschrift gegeben, "Liebe Logistiker*innen", also ganz
00:10:25: bewusst mit diesem Binnen*innen. Wir müssen reden und du uns die Bühne, den Raum und
00:10:32: natürlich auch die ganze Organisation zur Verfügung gestellt hast, dass wir einen
00:10:36: wunderbaren Tag mit über 100 Frauen aus der Logistik gestalten konnten.
00:10:41: Das war einfach eine ganz, ganz tolle Erfahrung. Also es war natürlich viel Aufwand, viel Organisation
00:10:47: im Vorfeld. Wir hatten auch ja gemeinsam beschlossen, wir wollen ganz viele Studierende einladen,
00:10:52: die dazugucken und wir wollen aber auch ganz viele Frauen im Berufsleben der Logistik einladen,
00:10:58: um die miteinander in Austausch zu bringen, um über eine Podiumsdiskussion auch Themen,
00:11:02: die eben explizit für Frauen, aber eben auch für eine gemischte Gruppierung in der Logistik
00:11:08: wichtig sind, zu diskutieren. Und das war ein derart schöner und finde ich für ganz,
00:11:13: ganz viele erfüllender Tag, dass das natürlich meine aller, allerliebste Erinnerung ist und
00:11:18: ich mich wahnsinnig freue, dass wir auch bei dieser Transportlogistik die Möglichkeit
00:11:22: haben werden, wieder sowas Ähnliches zu gestalten.
00:11:24: Du hast ja eben auch ausgeschürt in Unternehmen, die quasi diverser, breiter aufgestellt wird,
00:11:32: sehen Innovationsprozesse anders aus, es wird anders innoviert. Wo würdest du das denn
00:11:38: konkret festmachen? Warum sehen, sieht die Zusammenarbeit anders aus? Und nicht nur das,
00:11:43: da bringt immer noch mal einen anderen Gesichtspunkt rein, weil von der Ausbildung her, du bist
00:11:47: Maschinenbauerin, gibt es ja wahrscheinlich keinen Unterschied. Das sind ja alle gleich.
00:11:51: Ne, ne, genau. Also wir haben alle miteinander, jetzt wenn wir nur Maschinenbauer wären,
00:11:54: wir haben das gleiche studiert, wir haben vielleicht sogar auch die gleichen Fächer
00:11:57: studiert. Aber bevor ich Maschinenbauer war, war ich ja schon mal Frau. Ja? Und insofern
00:12:02: denke ich, es ist schon so, also ich will jetzt nicht so pauschal in den Klischees unterwegs
00:12:06: sein, aber in vielen Punkten denken Frauen ein bisschen anders wie Männer und in vielen
00:12:11: Punkten agieren Frauen vielleicht auch anders wie Männer. Ich meine nicht besser oder schlechter,
00:12:15: ich meine wirklich einfach anders. Und was ich schon erlebe ist, jetzt in Bezug, ich habe
00:12:21: gesagt vorher, Innovationsprozesse, aber auch so im ganz normalen Tagesgeschäft, wenn man
00:12:25: eben verschiedene Stärken gut miteinander vereinbart bekommt in einer Gruppe und dabei
00:12:32: vielleicht jemanden hat, der so mehr auf die Zahlen gucken will und jemand anderen, der
00:12:37: vielleicht mehr auch die Emotionen der Mitarbeiter oder vielleicht auch der der Vorgesetzten
00:12:42: wahrnimmt, dann ist man einfach viel besser aufgestellt. Also es geht wirklich darum,
00:12:47: dass man sich als Team in der Logistik, als Abteilung in der Logistik aus meiner Sicht
00:12:53: einen Gefallen tut, wenn man sich breiter aufstellt durch das, was man an Vorprägungen reinbringt.
00:12:59: Und genauso wie jetzt ein Team, das jetzt nicht nur aus Ingenieuren, sondern vielleicht
00:13:04: auch aus Betriebswirt und Informatikern besteht, einfach mehrere Perspektiven am Sinne von
00:13:08: Hintergründen mit einbringt, ist es natürlich auch so, dass ein gemischtes Team aus Männern
00:13:12: und Frauen einfach mehr Hintergründe und mehr Gedanken reinbringt, die in Summe dann
00:13:17: zu einem besseren Ergebnis führen. Natürlich merke ich schon auch, dass man je bunter man
00:13:22: aufgestellt ist, auch mehr diskutieren muss. Ja, das ist natürlich wahrscheinlich auch
00:13:26: der Grund, warum manche überlegen, ob das denn jetzt wirklich sein muss. Auf der anderen
00:13:30: Seite ist es natürlich mit mehr Perspektiven erstens interessanter, weil immer wieder
00:13:36: was Neues mit dazu kommt und deshalb in der Regel wahrscheinlich auch langfristig eine
00:13:41: Lösung, die besser und tragfähiger funktioniert, weil viele Menschen in viele Richtungen mit
00:13:46: anderen Gedanken vielleicht zwei, drei Punkte schon vor gedacht haben, die dann im Zweifelsfall
00:13:51: eintreten und man hat dann schon mal vielleicht eine Lösung dafür, vielleicht zumindest einen
00:13:56: Ansatz, wie man schnell zu einer Lösung kommen könnte. Ich merke einfach so, wie man in
00:14:00: der Gesellschaft bunt aufgestellt ist, auch im Arbeitsfeld am besten fährt, wenn man bunt
00:14:04: aufgestellt ist. Und es kann sein, dass man einfach weiter denkt, dass man in verschiedene
00:14:09: Richtungen gleichzeitig denkt, aber vielleicht auch, dass man mit den Menschen, die in diesen
00:14:13: Unternehmen jeden Tag ihr Bestes geben wollen, auch besser umgehen kann.
00:14:17: Es klingt alles so nachvollziehbar und irgendwie auch logisch. Warum ist es dann aber immer
00:14:22: heute noch ein Thema? Warum ist Frauen der Logistik ein Thema? Warum sehen wir auch so
00:14:26: viele unterschiedliche Initiativen oder Gruppen, die sich zusammenfinden, die das Thema nochmal
00:14:33: nach außen tragen möchten? Das müsste doch eigentlich alles heute Standard sein, die
00:14:38: und Branche wird diverser. Wo siehst du da die Herausforderung für Frauen der Logistikbranche?
00:14:42: Also ich habe das Gefühl, dass wir irgendwo auf dem Weg zwischen Studienabschluss und
00:14:48: dann eben den Jahren, wo man eine Karriere anstrebt, irgendwie sehr viele Frauen verlieren.
00:14:54: Also ich kriege von unseren Hochschulprofessoren auch zum Teil gesagt, bei mir beginnen im
00:14:58: Logistikstudium gleich viel Männer wie Frauen. Ich sehe dann auch zum Teil beim Berufseinstieg
00:15:03: auch, dass es eben gleich viel Männer wie Frauen sind. Aber wenn ich dann in so, ich
00:15:08: sage mal Gruppenleiter, Abteilungsleiter und vielleicht auch noch höhere Management-Positionen
00:15:12: schau, dann sehe ich sehr, sehr wenige Frauen. Und ich vermute, das liegt natürlich oftmals
00:15:17: daran, dass irgendwann das Thema Familie kommt, dass es dann nahezu schlüssig ist immer noch
00:15:23: in unserer Gesellschaft, dass dann eine Frau über mindestens ein Jahr oder sogar noch
00:15:27: länger mit einem Kind zu Hause bleibt und dann eben zum einen dieser Wiedereinstieg recht
00:15:32: schwierig ist, zum anderen aber auch das Ausführen einer Vollzeitbeschäftigung und nebenbei noch
00:15:40: Familie haben, für viele persönlich als sehr schwierig angesehen wird und bei den
00:15:46: Unternehmen auch gar nicht unbedingt so im Zielfokus ist.
00:15:49: Also ich glaube, es ist nicht nur ein Problem, dass die Unternehmen das nicht entsprechend
00:15:54: fördern, sondern es ist auch ein Problem in den Köpfen der Frauen oder der Familien,
00:15:59: dass man sich von vornherein vorstellt, das funktioniert eh nicht.
00:16:01: Und deshalb ist es irgendwie so zwangsläufig, weil es ja immer schon so war, dann bleibt
00:16:06: halt die Frau zu Hause oder die Frau geht in Teilzeit.
00:16:09: Und in Teilzeit eine Abteilungsleitung übernehmen ist natürlich etwas, was auf dem ersten Blick
00:16:13: erst mal, ich würde sagen, nicht dem Standard entspricht und vielleicht auch nicht immer
00:16:17: die ideale Lösung ist.
00:16:18: Jetzt sagst du, dass es nicht unbedingt an den Unternehmen liegt, die das nicht gezielt
00:16:24: fördern, nichtsdestotrotz, wenn du sagst Teilzeitmodelle in Führung, dann ist es ja doch wieder
00:16:29: etwas, was möglicherweise ein Unternehmen fördern kann oder besonders promoten kann.
00:16:33: Was würdest du denn sagen, nichtsdestotrotz, was können Unternehmen tun?
00:16:38: Welche Ritte sind vielleicht auch besonders wirksam?
00:16:40: Also ich glaube, dass man alles Unternehmen erst mal überlegen muss, was man denn will.
00:16:46: Mittlerweile, glaube ich, sehen wir an sehr vielen guten Beispielen, dass es auch so
00:16:49: Scherdmodelle gibt, was jetzt irgendwelche Führungspositionen angeht.
00:16:53: Das kann für einzelne Unternehmen eine gute Lösung sein.
00:16:56: Man muss aber natürlich auch sagen, manchmal funktioniert das nicht.
00:16:59: Also manchmal braucht man eine Führungskraft, die Vollzeit da ist.
00:17:02: Vielleicht ist also dann da der bessere Ansatz den Familien und damit explizit den Frauen,
00:17:08: die in dieser Familie ja meistens noch einen großen Teil der Kehrarbeit übernehmen, auch
00:17:13: aufzuzeigen, wie es trotzdem in Vollzeit funktionieren kann.
00:17:16: Ich will jetzt nicht mit so Themen kommen, die wir eh alle schon tausendmal gehört haben.
00:17:21: Wir brauchen eine gute Kinderbetreuung und das muss stabil und verlässlich sein und
00:17:24: so weiter.
00:17:25: Das wissen wir alle.
00:17:26: Aber letztens ist es ja eine und hergeschiebe, wer die Verantwortung für dieses aktuell
00:17:30: ja noch nicht gut funktionierende Thema trägt.
00:17:32: Und ich finde schon, dass es auch jede Familie für sich so ein bisschen selber in der Hand
00:17:37: haben muss und behalten muss, wie man sich da aufstellt.
00:17:41: Also ich glaube nicht, dass man Pauschale immer sagen kann, das Unternehmen muss etwas bieten
00:17:44: und der Staat muss etwas bieten, sondern man muss sich einfach auch als Familie überlegen,
00:17:48: wie man das Ganze machen kann.
00:17:49: Und da denke ich, dass es für viele, gerade jüngere Frauen einfach auch andere, vielleicht
00:17:55: schon etwas ältere Frauen braucht, die zeigen, wie sie es gemacht haben.
00:17:59: Wie sie mit ihrer Familie und ihrer familiären Situation da eine Lösung gefunden haben,
00:18:03: damit auch so etwas möglich ist.
00:18:05: Ich sehe da auch Frauen, also jetzt gerade von meinem Mann, die vorgesetzt ist, jetzt
00:18:12: gerade in Rente gegangen, insofern kann man ungefähr einstufen, wie alt die ist, die
00:18:15: hat sich damals mit ihrem Mann gemeinsam entschieden, dass sie eben beide Vollzeit bleiben wollen
00:18:20: und haben dann Gott sei Dank in einem relativ großen Unternehmen die Möglichkeit gefunden,
00:18:25: dass sie versetzt in Schicht gegangen sind.
00:18:27: Also das heißt, sie hat halt Frühschicht gemacht, er hat halt Spätschicht gemacht und insofern
00:18:32: war immer jemand für die Kinder da.
00:18:34: Das ist natürlich jetzt nicht der angenehmste und entspannteste Weg, aber wenn man das will
00:18:38: und wenn beide auch weiter in Vollzeit im Unternehmen aktiv sein wollen, dann ist es
00:18:42: ein Weg, der geht.
00:18:43: Und wenn man dann mal mit so jemandem sprechen kann und auch sich austausen kann zu den Erfahrungen,
00:18:50: dann denke ich, dass das auch eine Unterstützung sein kann, wie man vielleicht sein eigenes
00:18:54: Lebensmodell gestalten will.
00:18:56: Also ich möchte ein bisschen weg von dem Pauschalierenden, die Unternehmen müssen es
00:19:00: für die Familien richten oder auch der Staat muss es für die Familien richten.
00:19:04: Und deshalb halte ich es für sehr klug, sich zu überlegen, was man da tun kann und sich
00:19:08: bei anderen abzugucken, was die vielleicht an positiven oder auch negativen Erfahrungen
00:19:13: haben, um dann selber sein eigenes Lebensmodell draus zu bauen.
00:19:16: Ist das der Grund, dass du auch gesagt hast, wir müssen ein Netzwerk gründen, wir müssen
00:19:21: uns austauschen und besser vernetzen, Lebensmodelle Entwürfe quasi weitergeben, beschreiben,
00:19:29: leutern, weil ja einerseits so ein Netzwerk kann immer sein, wir haben Mentorinnen, die
00:19:34: sich um Berufseinsteigerinnen kümmern und die begleiten, aber das eine, was kann es
00:19:40: aber dann auf der gleichen Hierarchie eben so ein Netzwerk bringen?
00:19:44: Was war da der Auslöser für dich, so die Stärke einzubringen?
00:19:47: Also es gibt ja auch zum Thema Frauen und auch explizit zum Thema Frauen in der Logistik
00:19:53: schon sehr viele Initiativen.
00:19:55: Da kann man unglaublich viel lernen, weil es da auch sehr, sehr viel Frauen und auch
00:20:01: Männer gibt, die ihr wissen und ihre Erfahrung da ganz wunderbar bereit sind zu teilen.
00:20:06: Das, was mir immer an allen anderen Initiativen so ein bisschen gefehlt hat, ist dieses Kommunikation
00:20:13: alle miteinander auf Augenhöhe.
00:20:14: Also egal, ob das jemand ist, der schon 20 Jahre Berufsauffahrung hat oder jemand, der
00:20:18: gerade in den Beruf einsteigt.
00:20:19: Ich denke, dass jetzt zumindest bei Mentoring auch immer so ein bisschen gesetzt ist, der
00:20:24: eine ist der Mentor und weiß schon ganz viel und der andere ist der Menti und lernt davon.
00:20:28: Ich verdrehe aber die These jeder kann von jedem lernen und jeder hat auch irgendwas
00:20:32: mitzugeben.
00:20:33: Also ich, zu meines ist, habe für mich das Gefühl, ich lerne auch von meinem Mentis wahnsinnig
00:20:37: viel.
00:20:38: Und insofern ist es für mich auch sehr bereichernd mit meinem Mentis zu arbeiten, genauso wie
00:20:44: es hoffentlich für meine Mentis bereichernd ist, mit mir zu arbeiten.
00:20:46: Und mir gefällt es einfach, Menschen zusammenzubringen, wo ich sage, die sind alle schlau und interessiert
00:20:53: am anderen, sind alle bereit da was reinzugeben und haben aber alle auch das Bedürfnis für
00:20:58: sich da was mitzunehmen.
00:20:59: Und genau diese Art von Austausch wollten wir mit Unlockwork Pink schaffen.
00:21:04: Vielleicht kannst du einfach nochmal kurz sagen, was Lockwork Pink ist.
00:21:07: Ein Netzwerk von Frauen für Frauen, ihr habt euch vor einem Jahr gegründet, wie viele
00:21:12: Frauen sind da dabei und was ist die Idee dieses Netzwerks?
00:21:15: Warum eine private Gründung?
00:21:17: Ist es ein Verein, einfach nur einen Zusammenschluss?
00:21:19: Also aktuell sind wir eine Initiative, das heißt, wir sind eigentlich, wenn man jetzt
00:21:24: so nennen will, fünf Gründerinnen.
00:21:26: Wir haben halt eben über unsere auch eher privaten Kontakte festgestellt, dass wir uns
00:21:31: so ein Netzwerk wünschen, bei dem wir uns im Präsenz treffen und auf Augenhöhe verschiedenste
00:21:37: Themen, die Frauen in der Logistik bewegen, auch diskutieren können.
00:21:40: Und wir haben einfach überlegt, wir starten das jetzt mal, wir gucken mal wie es angenommen
00:21:44: wird.
00:21:45: Wir gucken mal, ob Interesse da ist außerhalb von uns fünfen und dann überlegen wir, was
00:21:49: wir mit der Idee weitermachen.
00:21:51: Wir haben das große Glück gehabt, dass eigentlich schon mit der ersten Veranstaltung, die wir
00:21:55: angeboten haben, sehr, sehr großes Interesse da war.
00:21:59: Wir haben immer aktuell jetzt so geplant, vier Veranstaltungen im Jahr zu machen, also
00:22:04: jetzt außerhalb von so besonderen Veranstaltungen wie zum Beispiel die Transportlogistik, aber
00:22:08: vier Nachmittageabende, wo wir uns treffen und in Präsenz dann zu verschiedenen Themen,
00:22:15: die uns als Logistikerinnen im Ersten und als Frauen im Zweiten interessieren.
00:22:21: Wie viele Leute waren da so dann da?
00:22:23: Wir haben es ganz bewusst auch limitiert, weil wir gesagt haben, wir wollen ja noch miteinander
00:22:27: alle in Austausch kommen.
00:22:28: Also das Ziel wäre schon, dass man theoretisch zumindest die Chance hat, mit jedem, der da
00:22:32: ist zu reden und insofern decken wir es immer so bei, also 30 plus uns fünf, das heißt am
00:22:37: Ende sind es 35, die zu so einer Veranstaltung kommen können.
00:22:41: Wir haben dann gemeinsam ungefähr drei Stunden, um eben verschiedenste Themen zu diskutieren
00:22:47: im Konzept von Thementischen.
00:22:49: Das heißt, es gibt immer einen Tischparten, der ein Thema einbringt, zu dem dann an diesen
00:22:55: Tisch diskutiert wird.
00:22:57: Wer sich an welchen Tisch setzt, das dürfen die Besucher dann live entscheiden.
00:23:01: Also natürlich kennen sie im Vorfeld die Themen, aber an dem Tag, wo sie kommen können,
00:23:04: sie sagen, ich habe jetzt Lust auf Thema eins oder auf Thema zwei.
00:23:08: Und insofern haben wir immer ganz verschiedene Themen, verschiedene Teilnehmer und ganz bunte
00:23:13: Runden, die sich da zusammenfinden.
00:23:15: So ein bisschen haben wir jetzt den Fokus da drauf gelenkt gehabt, dass letztendlich
00:23:21: die Logistik noch attraktiver werden könnte für Frauen und was wir machen können.
00:23:25: Jetzt mal positiv gesehen, was macht denn die Logistikbranche eigentlich so attraktiv
00:23:30: für Frauen?
00:23:31: Also sagen, sollten Frauen Logistik als ihre Branche wählen und dann auch wiederum, was
00:23:39: würde es so sagen, sind zum Beispiel genau spezifische Stärken, die Frauen einbringen
00:23:42: können, wenn man in dieser Welt der Netzwerke denkt?
00:23:45: Also ich denke, dass was ja die Logistik nach wie vor sehr stark ausmacht, ist, dass sie
00:23:51: immer noch Pippels Business ist und bleiben wird.
00:23:55: Und man unterstellt ja zumindest, dass Frauen sehr stark sind in Kommunikation und Organisation.
00:24:03: Ich kenne auch sehr viele Männer, die in dem Bereich gut sind, aber ich glaube schon,
00:24:06: dass sehr viele Frauen sich da vielleicht ein bisschen leichter tun, weil ihnen das
00:24:11: von vornherein ja schon ein bisschen als Rolle so mitgegeben ist.
00:24:14: Ja, so ein bisschen übergreifend an alle zu denken, vielleicht auch mal etwas zu organisieren
00:24:19: und zu planen.
00:24:20: Und diese Aufgaben gibt es natürlich in der Logistik ganz, ganz vielfältig.
00:24:24: Also von einer Teamleitung, die eben ihr Team gut einteilen muss und dabei die stärken
00:24:29: Schwächen von jedem einzelnen, idealerweise bestmöglich berücksichtigt, bis hin zu irgendwelchen
00:24:35: hohen Management-Positionen, wo es dann darum geht, auch schwierige Entscheidungen mal im
00:24:39: Unternehmen durchzubringen.
00:24:40: Und da vielleicht im Vorfeld gut zu überlegen, wie man das am besten wann, wem, wie kommuniziert.
00:24:46: Das sind glaube ich schon Punkte, die Frauen oftmals gern tun, aber wie gesagt, ich spreche
00:24:51: jetzt sehr stark wieder in diesen Klischees, die wir so haben.
00:24:56: Trotzdem denke ich, dass es für viele Frauen zutreffend ist.
00:24:58: Also das finden wir in der Logistik immer und insofern wird ich jetzt sowieso, auch weil
00:25:02: ich es persönlich so empfinde, sagen, die Logistik bietet ganz, ganz viel Möglichkeiten,
00:25:07: um Frauen nicht nur, ich sage mal finanziell gut zu beschäftigen, sondern auch mit interessanten
00:25:13: Themen zu beschäftigen.
00:25:14: Darauf, dass die Logistik auch so viele verschiedene Themen umfasst, kann man auch unendlich viele
00:25:20: verschiedene Rollen über, ich sage mal, einen Erwerbslebenszyklus einnehmen.
00:25:25: Ich kann eigentlich dafür sorgen, dass mir niemals langweilig werden wird.
00:25:28: Insofern denke ich nach wie vor für mich zumindest, dass ich sehr richtig entschieden hab, mein
00:25:33: Leben in der Logistik verbringen zu wollen und freue mich auch, wenn ich dieses Glück,
00:25:38: was ich in der Logistik finde, vielen anderen Frauen mitgeben darf, damit sie auch darüber
00:25:42: nachdenken, ob das ein schönes Spielfeld sein könnte.
00:25:44: Aber welche Maßnahmen kann denn die Logistik konkret unternehmen, um Frauen für eine
00:25:52: Karriere in der Logistik zu begeistern?
00:25:53: Also ich würde die Frage sogar gerne beantworten wollen, losgelöst von Frauen, weil ich glaube,
00:25:58: die Logistik verkauft sich nach wie vor jetzt nicht als die attraktivste Branche auf dieser
00:26:01: Welt.
00:26:02: Wenn wir über Beispiele von Frauen, die da eben sehr glücklich sind, die da auch vielleicht
00:26:09: eine Karriere geschafft haben, je nachdem wie man für sich Karriere definiert, wenn wir
00:26:13: da zeigen können, was es alles gibt und was es auch für vielfältige Möglichkeiten gibt,
00:26:18: dann können wir allgemein die Logistik für alle Menschen, aber natürlich auch explizit
00:26:22: für Frauen interessanter darstellen und zeigen, wie toll sie in der Logistik ist.
00:26:26: Was ist deine Vision für die Zukunft der Logistikbranche in Bezug auf Diversität und Inklusion?
00:26:31: Also ich wünsche mir, dass wir zum einen schon mal zu schätzen wissen, was wir schon haben,
00:26:38: weil in vielerlei Hinsicht sind wir ja schon sehr bunt und sehr divers aufgestellt.
00:26:42: Ich erinnere mich jetzt einfach mal an eine Planung eines neuen Logistikzentrums zurück,
00:26:46: das ist schon ein paar Jahre her bei uns, in einer Region mit einer sehr geringen Arbeitslosenquote
00:26:52: und auf einmal war halt der Bedarf dafür, dieses neue Logistikzentrum 250 neue Mitarbeiter
00:26:56: zu akquirieren.
00:26:57: Wir standen dann beim Go Live da und hatten Menschen aus elf verschiedenen Nationen
00:27:02: in dieser Halle und das war natürlich eine Herausforderung, weil es auch sprachlich zum
00:27:07: Teil eine große Herausforderung ist, aber mit kreativen Lösungen ist es einfach ganz,
00:27:11: ganz wunderbar gelungen und hat auch einen ganz interessanten, ich möchte fast sagen
00:27:16: Spirit in dieses Logistikzentrum reingebracht, weil einfach ganz viele verschiedene Menschen
00:27:21: zusammengekommen sind.
00:27:22: Wir als damals Planer und Gestalter dieses Systems hatten halt die Herausforderungen,
00:27:26: wie bringt man denen jetzt Prozesse sehr schnell in sehr hoher Qualität bei, aber auch da muss
00:27:30: man einfach ein bisschen kreativ sein.
00:27:32: Und ich glaube, wir haben da wahnsinnig viele Chancen, die wir zum Teil einfach vorbeigehen
00:27:37: lassen, weil wir uns eben versuchen mit Standards zu behelfen, die wir seit 20 Jahren kennen,
00:27:42: also eine textbasierte Arbeitsanweisung über 17 Seiten in gestochenem Hochdeutsch, ist
00:27:47: vielleicht nicht das ideale Medium, um einen Logistiker beizubringen, wie er einen Behälter
00:27:52: sequenziert oder wie er Ware innerhalb einer Halle zu verfahren hat.
00:27:55: Ich denke, da könnten wir schon sowohl technologisch als auch von dem, was wir aus der Wissensvermittlung
00:28:00: und aus der Didaktik kennen, sehr viel mehr tun, damit Menschen in diese Aufgaben gut
00:28:05: reinwachsen können.
00:28:06: Insofern würde ich mich freuen, wenn wir diese Vielfalt, also sowohl diese Vielfalt an Nationen
00:28:12: als auch an verschiedenen Ausbildungen und Menschen, wenn wir die einfach mehr zu schätzen
00:28:18: müssten, das, was wir schon haben, einfach auch wirklich für uns als wunderbar einstufen,
00:28:23: weil das ist es nämlich.
00:28:24: Aber dann ist ja die Frage, wie kann die Branche tatsächlich ihre einzigartigen Stärken
00:28:29: noch besser nutzen und auch nach außen hin kommunizieren an die Leute, die sie gerne
00:28:35: erreichen möchte?
00:28:36: Also ich habe versucht so ein bisschen auch in unseren Kundenprojekten zu erfragen, warum
00:28:40: jemand zum Beispiel in die Logistik gerutscht ist.
00:28:42: Das sind jetzt wirklich eher, also statistisch ganz sicher nicht sauber in der Erhebung,
00:28:46: aber über viele Gespräche, immer wieder eigentlich so die recht ähnliche Einschätzung.
00:28:51: Ich habe jemanden kennengelernt, der in der Logistik arbeitet, ich habe bei mir im Umfeld
00:28:55: der Familie jemand, der in der Logistik arbeitet.
00:28:57: Also am Ende des Tages sind in der Regel die besten Einstiegsmöglichkeiten, dass jemand
00:29:02: aus dem beruflichen oder privaten Umfeld erzählt, wie toll sie in der Logistik ist.
00:29:07: Und ich denke, das ist das, was wir Logistiker noch mehr tun sollten, dass wir ein bisschen
00:29:11: stolz sind auf unsere Branche, dass wir auch gern von unserer Branche erzählen und von
00:29:15: den großartigen Aufgaben, wie wir da machen dürfen.
00:29:17: Lass mich noch mal fragen, Augen zinkern, wo kann man denn sehen, wie toll die Logistik
00:29:23: ist?
00:29:24: Ich denke, man kann überall sehen, wie toll die Logistik ist.
00:29:27: Wir müssen vielleicht auf der Transportlogistik mit ganz auf den Augen rumlaufen.
00:29:31: Und ich würde mir ja wünschen, dass wir da ganz viele, vor allem junge Leute sehen,
00:29:36: vielleicht ganz viele Studenten, Studentinnen, vielleicht finden wir sogar die Möglichkeit,
00:29:41: dort Schüler zu sehen, damit die gleich schon vom Studium her richtig entscheiden können.
00:29:44: Also wir versuchen das natürlich zu tun, da eine Plattform zu bieten.
00:29:50: Juni wird ganz spannend, worauf freust du dich am meisten?
00:29:52: Transportlogistik im Juni?
00:29:54: Also ich glaube, das großartige an der Transportlogistik ist ja nicht nur, dass wir diese wunderbaren
00:29:59: fachlichen Themen haben und dass wir diese großartigen Aussteller haben, die so tolle
00:30:04: Sachen zeigen, sondern dass man auch so viele alte Bekannte trifft, so viele neue, interessante
00:30:10: Menschen trifft.
00:30:11: Und das ist, glaube ich, auch das, warum für alle, die ich jetzt zumindest kenne, die
00:30:15: Transportlogistik, der Fixtermin in diesem Jahr ist.
00:30:18: Ja, vielen Dank.
00:30:19: Wir sehen uns auf alle Fälle dort vor Ort live.
00:30:22: Wir haben tolle Programmpunkte zusammengestellt, auch mit deiner und eurer Hilfsar aus dem
00:30:28: Netzwerk heraus für das Konferenzprogramm, was ja auch immer ein ganz wichtiger Bestandteil
00:30:32: ist, dass man voneinander lernen kann, sich austauschen kann.
00:30:36: Wir machen wieder ein ganz Tagesprogramm zum Thema Logistikerinnen am letzten Messetag
00:30:41: am Donnerstag.
00:30:42: Vielen Dank, Julia, dass du heute die Zeit hattest und zu uns gekommen bist, um ein
00:30:47: bisschen die Logistik schon mal hörbar zu machen.
00:30:49: Wir sehen uns im Juni vor Ort live und in Farbe.
00:30:53: Ich danke dir, Robert.
00:30:54: Bis dann.
00:30:55: Wer mehr fahren möchte über Julia oder Lockwork Pink, klickt einfach in die Show Notes, da
00:31:00: sind alle relevanten Links für euch hinterlegt.
00:31:03: Das war's für heute bei Transportlogistik hörbar.
00:31:08: Vielen Dank, dass Sie mit dabei waren.
00:31:11: Weitere Infos zur Episode finden Sie in den Show Notes.
00:31:14: Schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein für weitere spannende Einblicke hinter
00:31:18: die Kulissen der Messe und aus der Welt der Logistik.
00:31:21: Abonnieren Sie unseren Podcast, folgen Sie uns auf Social Media und sichern Sie sich Ihr
00:31:25: Ticket auf transportlogistik.de.
00:31:28: Wir hören uns!
00:31:28: [Musik]
00:31:38: [Musik]